Dresden: Junge Nationaldemokraten ködern Jugendliche
Der sächsische Verfassungsschutz warnt, dass die NPD mit dem Blatt ihre „gezielte Jugendarbeit“ fortsetzen werde. Eigenangaben der NPD zufolge wird dieser Tage die 16-seitige Postille „perplex“ im DIN-A5-Format in einer Auflage von 30.000 Exemplaren im Freistaat verteilt. Presserechtlich verantwortlich zeichnet der JN-Landesvorsitzende Jens Steinbach aus Görlitz. Die „Schülerzeitung“ wirbt mit dem Anspruch, sie verstehe sich sich als „Schrecken aller linken Spießer, die Dich unterrichten.“ Unverblümt betonen die JN: „Das System hat keine Fehler, das System ist der Fehler!“, und raten zugleich den Schülerinnen und Schülern: „Bei der nächsten Wahl die Polit-Bonzen abwählen und die NPD wählen!“ Inhaltlich bietet „perplex“ das übliche rechtsextremistische Repertoire. So wird spekuliert, dass in „Westdeutschland im Laufe der nächsten Jahre das gewachsene Volk durch eine willkürlich zusammengewürfelte 'Bevölkerung’ ausgetauscht“ werde. Im Artikel „Der Krieg, der viele Väter hatte!“ wird die Mär vom „Friedensflug von Rudolf Heß“ aufgewärmt. Dem damaligen britischen Premierminister Churchill unterstellt man, „alles versucht“ zu haben, um „den Krieg fortzusetzen und auszuweiten, alles mit nur einem einzigen Ziel: das Deutsche Reich dieses Mal als Konkurrenten am Weltmarkt endgültig auszuschalten“. Empfohlen werden von den JN auch einschlägige Machwerke der Geschichtsrevisionisten Gerd Schultze-Rhonhof, Walter Post und Stefan Scheil. (am)
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