Linke prügeln mit Schlagstöcken auf Rechte ein
Vermummte Linksextreme haben im Burger King an der Frankfurter Allee Rechtsradikale überfallen - es gab fünf Verletzte. Hier soll in einigen Tagen die Silvio-Meier-Demonstration beginnen, die im letzten Jahr eine Welle von Gewalt zwischen Links und Rechts ausgelöst hat.
Die Gewalt zwischen Links und Rechts ist erneut eskaliert. Vermummte Linksextremisten mit Schlagstöcken überfielen in der Nacht zu Sonntag in Friedrichshain eine Gruppe Rechtsradikaler. Fünf Personen wurden verletzt, sie erlitten Kopfplatzwunden und andere Verletzungen. Die etwa fünf Angreifer flüchteten unerkannt, der für politische Delikte zuständige Staatsschutz der Polizei ermittelt.
Der Tatort war ein Burger-King-Restaurant an der Frankfurter Allee, direkt am U-Bahnhof Samariterstraße. Hier soll am kommenden Sonnabend die traditionelle Silvio-Meier-Demonstration beginnen, die nach Lichtenberg führt. Im Vorjahr löste diese Gedenkveranstaltung, mit der an den im Jahr 1992 im U-Bahnhof getöteten Hausbesetzer erinnert wird, eine Welle von Gewalt zwischen Links und Rechts aus. So wurde unter anderem der Bezirksverordnete der Linkspartei Kirill Jermak niedergeschlagen, der die Silvio-Meier-Demo angemeldet hatte.
In diesem Jahr ist die Ausgangslage noch brisanter. Denn am Sonnabend ist außer der Meier-Demo auch ein Marsch von Neonazis in Lichtenberg geplant. Nach Informationen des Tagesspiegels will die NPD zudem an diesem Tag ihren Landesparteitag abhalten. Dies bestätigte der NPD-Landesvorsitzende Eckart Bräuniger gestern auf Anfrage. Zu Gerüchten, dass der Parteitag ebenfalls in Lichtenberg stattfinden solle, sagte Bräuniger, dass seine Partei noch keinen Saal gemietet habe. Der Ort werde in diesem Jahr absolut geheim gehalten, kündigte der Parteichef an. Im Januar hatte die NPD den Ort des letzten Parteitages ebenfalls geheim halten wollen, um Proteste der linken Szene zu verhindern. Der Ort war jedoch kurz nach Beginn der Veranstaltung von der Polizei veröffentlicht worden. Die linke Szene wird sich am Sonnabend also entscheiden müssen, ob sie am Gedenken an Silvio Meier teilnimmt oder am Protest gegen die NPD.
Linkspolitiker Jermak ist auch in diesem Jahr wieder Anmelder des Meier-Gedenkmarschs. Die Täter, die ihn vor einem Jahr krankenhausreif prügelten, seien nie gefasst worden, sagte der 19-Jährige gestern. Drei Tage nach dem Überfall auf Jermak hatten Linksautonome dann die beiden bekannten Neonazis Sebastian Z. und Stefanie P. verletzt. Nach diesen Attacken verstärkte die Polizei ihre nächtliche Präsenz rund um den Bahnhof Lichtenberg deutlich. Bis zum Jahresende waren jede Nacht 100 Beamte im Einsatz, um weitere Angriffe zu verhindern.
Jermak berichtete gestern, dass seitdem auffallend häufig Neonazis aus Pankow und Lichtenberg nun in Friedrichshain durch Provokationen auffielen. Offensichtlich wollen sie im linken Friedrichshain Präsenz zeigen, sagte Jermak.
Die Polizei fürchtet, dass der Schlagstockangriff eine neue Runde der Gewalt einleiten könnte. Am kommenden Sonnabend werden weit mehr als 1000 Polizisten im Einsatz sein.
Quelle
Tagesspiegel [19.11.07]
Zum Thema:
Krawall befürchtet bei Gedenken [20.11.07]
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Der Tatort war ein Burger-King-Restaurant an der Frankfurter Allee, direkt am U-Bahnhof Samariterstraße. Hier soll am kommenden Sonnabend die traditionelle Silvio-Meier-Demonstration beginnen, die nach Lichtenberg führt. Im Vorjahr löste diese Gedenkveranstaltung, mit der an den im Jahr 1992 im U-Bahnhof getöteten Hausbesetzer erinnert wird, eine Welle von Gewalt zwischen Links und Rechts aus. So wurde unter anderem der Bezirksverordnete der Linkspartei Kirill Jermak niedergeschlagen, der die Silvio-Meier-Demo angemeldet hatte.
In diesem Jahr ist die Ausgangslage noch brisanter. Denn am Sonnabend ist außer der Meier-Demo auch ein Marsch von Neonazis in Lichtenberg geplant. Nach Informationen des Tagesspiegels will die NPD zudem an diesem Tag ihren Landesparteitag abhalten. Dies bestätigte der NPD-Landesvorsitzende Eckart Bräuniger gestern auf Anfrage. Zu Gerüchten, dass der Parteitag ebenfalls in Lichtenberg stattfinden solle, sagte Bräuniger, dass seine Partei noch keinen Saal gemietet habe. Der Ort werde in diesem Jahr absolut geheim gehalten, kündigte der Parteichef an. Im Januar hatte die NPD den Ort des letzten Parteitages ebenfalls geheim halten wollen, um Proteste der linken Szene zu verhindern. Der Ort war jedoch kurz nach Beginn der Veranstaltung von der Polizei veröffentlicht worden. Die linke Szene wird sich am Sonnabend also entscheiden müssen, ob sie am Gedenken an Silvio Meier teilnimmt oder am Protest gegen die NPD.
Linkspolitiker Jermak ist auch in diesem Jahr wieder Anmelder des Meier-Gedenkmarschs. Die Täter, die ihn vor einem Jahr krankenhausreif prügelten, seien nie gefasst worden, sagte der 19-Jährige gestern. Drei Tage nach dem Überfall auf Jermak hatten Linksautonome dann die beiden bekannten Neonazis Sebastian Z. und Stefanie P. verletzt. Nach diesen Attacken verstärkte die Polizei ihre nächtliche Präsenz rund um den Bahnhof Lichtenberg deutlich. Bis zum Jahresende waren jede Nacht 100 Beamte im Einsatz, um weitere Angriffe zu verhindern.
Jermak berichtete gestern, dass seitdem auffallend häufig Neonazis aus Pankow und Lichtenberg nun in Friedrichshain durch Provokationen auffielen. Offensichtlich wollen sie im linken Friedrichshain Präsenz zeigen, sagte Jermak.
Die Polizei fürchtet, dass der Schlagstockangriff eine neue Runde der Gewalt einleiten könnte. Am kommenden Sonnabend werden weit mehr als 1000 Polizisten im Einsatz sein.
Quelle
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