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Thursday, June 19, 2008

Tübingen: Zur Verantwortung gezogen

Das Amtsgericht der württembergischen Universitätsstadt Tübingen hat zwei langjährige Mitarbeiter des rechtsextremen Grabert-Verlages wegen Volksverhetzung verurteilt.

Rolf Kosiek, Ex-NPD-Landtagsabgeordneter und später zeitweilig Vorsitzender der rechtsextremen Gesellschaft für freie Publizistik, sowie Claude Michel, Übersetzer vieler Bücher der französischen Neuen Rechten ins Deutsche, erhielten vom Gericht als Verantwortliche für den Abdruck eines Artikels in der geschichtsrevisionistischen Vierteljahresschrift aus dem Tübinger Grabert-Verlag „Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ (DGG) Geldstrafen in Höhe von 7200 beziehungsweise 1000 Euro. Hinzu kommen Anwalts- und Gerichtskosten. Autor des Artikels war der österreichische Rechtsanwalt Herbert Schaller, der im Dezember 2006 einer der Redner der holocaustleugnenden Konferenz in der iranischen Hauptstadt Teheran war. Der rechtsextreme Advokat behauptet, dass es lediglichZeugenaussagen und Geständnisse hinsichtlich der industriell betriebenen Vernichtung von Menschen jüdischen Glaubens, jedoch keine Sachbeweise, geben würde. Schaller, vormals Soldat bei der 44. Infanteriedivision, war im Dezember 2007 Gastredner bei der Zehn-Jahresfeier der Wochenzeitung „Zur Zeit“. Als Rechtsanwalt stand Schaller unter anderem den notorischen Holocaust-Leugnern David Irving und Ernst Zündel zur Seite. (am)

Quelle
Bnr [19.06.08]