Aderlass bei hessischer NPD
Eigenangaben zufolge wollen die Zutts nach Waren in Mecklenburg-Vorpommern umziehen. In der Kreisstadt Waren hatte Doris Zutt 2001 bei der Bürgermeisterwahl kandidiert und zwei Prozent erzielt. Doris Zutt (Jg. 1955), bis Mai dieses Jahres NPD-Bundesvorstandsmitglied, gehörte seit 1989 dem Gemeinderat in Ehringshausen und seit 2006 dem Kreistag des Lahn-Dill-Kreises an. Ehemann Alfred Zutt (Jg. 1935) war ebenfalls langjähriger Kreistagsabgeordneter. Den Umzug begründet das rechtsextreme Ehepaar damit, dass im Land Hessen „immer mehr Sinti und Kopftücher das Straßenbild prägen“ würden. Dies entspräche nicht ihrem „Verständnis von einer deutschen Kommune“. Heimat sei für sie, „wo man noch Deutscher unter Deutschen sein kann und sich geborgen fühlt, wie in Mecklenburg-Vorpommern“. Vor dem Ehepaar Zutt hatte auch Marcel Wöll, von Mai 2006 bis April 2008 hessischer NPD-Landesvorsitzender, sein Mandat im Wetterauer Kreistag niedergelegt. Wöll will angeblich nach Thüringen umziehen. Der 25-Jährige wurde Ende Juni in einem Berufungsverfahren von dem Landgericht Gießen wegen Volksverhetzung zu vier Monaten Haft verurteilt, weil er bei einer Kreistagssitzung den Holocaust geleugnet hatte. (am)
Quelle
Bnr [17.07.08]
Siehe auch:
Hessische NPD-Funktionäre wandern nach Osten abNPDler halten es im Westen nicht mehr aus: Auch die Zutts machen rüber [18.07.08]
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