Zeltlager der HDJ verhindert
Ein geplantes Zeltlager der neonazistischen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) in Niedersachsen ist ausgefallen. Ein Landwirt hatte eine Wiese im Osnabrücker Land für das Zeltlager zur Verfügung gestellt. Als er jedoch erfuhr, dass es sich um eine Neonazi-Organisation handelte, zog er sein Angebot zurück. Einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung zufolge war es der HDJ zuvor auch in Südniedersachsen ähnlich ergangen.
Quelle
NPD-blog [19.06.07]
Siehe auch:
Sonnenwendfeuer der HDJ zur „Beseitigung des kranken Systems“.
Ursprünglich sollte das Sonnenwend-Zeltlager der drei norddeutschen HDJ-Einheiten „Nordland, Niedersachsen und Hermannsland“ ab 16. Juni in Lemförde am Dümmer See auf dem Grundstück eines sympathisierenden Landwirtes stattfinden. Im internen Einladungsschreiben der Heimattreuen Deutschen Jugend begrüßten Christian von Velsen aus Georgsmarienhütte und Alf Börm aus Handorf die Anhänger mit „Heil Euch Kameraden, liebe Familien!“ Die Organisatoren wiesen darauf hin, dass die Sonnenwendfeuer entzündet werden sollen, „als Zeichen, unsere schlummernde Kultur wieder zum Leben zu erwecken und dieses kranke System zu beseitigen!“
Wenige Tage vor dem Zeltlager konfrontierte die Polizei in Diepholz den Landwirt in Lemförde mit den möglichen Folgen, der machte schließlich einen Rückzieher. „Weitergehende Ermittlungen führten zu der Absage des Zeltlagers“, bestätigte Polizeisprecherin Jutta Stricker. Als die HDJ-Anhänger dann am Samstag nachmittag nach Dratum-Ausbergen bei Melle auswichen und am Waldrand ihre weißen Alexzelte aufschlugen, wusste die Polizei noch nichts von dem Ausweichort. Unter den rund 40 angereisten HDJ waren neben vielen Kindern auch NPD-Funktionäre wie Gerd Ulrich aus Detmold, Manfred Börm aus Handorf, sowie weitere Aktivisten aus Steinfurt, Bad Laer, Höxter und Plön.
Die später informierte Polizei beendete das Zeltlager jedoch gegen 19.00 Uhr, weil auch der neue Verpächter von der Abmachung zurücktrat. Ein Polizeisprecher der Osnabrücker Polizei stufte die Aktion vor laufender Kamera als „paramilitärisches Lager“ ein. Velsen beschimpfte die Beamten, das sei eine „private Veranstaltung und habe nichts mit der HDJ zu tun!“ –, er vergaß die Fahne mitten auf der Wiese. Die Zelte mußten abgebaut werden und die HDJ-Anhänger fuhren im Konvoi nach Georgsmarienhütte. Dort im Stadtteil Harderberg betreibt die NPD ein eigenes Haus auf Privatgelände.
Am Eingang wurden glatzköpfige Wachen aufgestellt, mit dabei war auch Christian Fischer aus Vechta, ein Anhänger der HDJ und „Stützpunktleiter“ der NPD in Vechta. Gegen ihn und gegen Christian von Velsen ermittelt die Osnabrücker Staatsanwaltschaft wegen Bildung einer bewaffneten Gruppe.
Eine Woche zuvor hatten Mitglieder der „Einheit Hermannsland“ aus Detmold als Trachtengruppe getarnt versucht, an einem Volkstanz-Fest in der Region Horn-Bad Meinberg teilzunehmen. Der Organisator des „Traktor-Treffen“ erkannte sie als HDJ und verwies sie des Platzes.
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