Berlin: Die Trennung beschlossen
In einem Rundschreiben an Parteifunktionäre vom 15. August, das inzwischen auch auf der Homepage der NPD nachzulesen ist, bezeichnet die NPD die von den Rechts-„Autonomen“ bei Demonstrationen gebildeten „Schwarzen Blöcke“ als „anarchistische Erscheinungsformen“. „Nach der Devise ,Qualität statt Quantität’ stellen wir fest, dass wir – auch auf die Gefahr künftig geringerer Teilnehmerzahlen hin – nicht bereit sind, uns diesem politischen Zeitgeistphänomen anzupassen.“ Die NPD wolle die Menschen überzeugen und ihre Herzen gewinnen. „Das können wir aber nicht, wenn wir die Optik, Sprache (Anglizismen), Parolen und Inhalte des Gegners kopieren.“ Ein schwarzer Block bei Demonstrationen wirke auf Außenstehende beängstigend und abstoßend und wecke „den Eindruck grundsätzlicher Gewaltbereitschaft“. Wer eine Demonstration mit einem Faschingsball verwechsele, solle ihr lieber fernbleiben. In einschlägigen Internetforen wird der NPD nun vorgeworfen, sie mache die von ihr postulierte „Volksfront“ wieder zunichte. „Sollte dieser ‘Erklärung’ von den Kreis- und den Landesverbänden nicht widersprochen werden, ist jedes dem ‘schwarzen Block’ solidarisch gesonnene Parteimitglied aufgerufen, nicht nur aus der NPD auszutreten, sondern vielmehr die Arbeit der Partei nicht mehr zu unterstützen“, heißt es beispielsweise in einem Papier eines rechts-„autonomen“ „Autorenkollektivs linker Niederrhein“. Auch parteiintern könnte die Erklärung des NPD-Präsidiums Konsequenzen haben: Teile der Jungen Nationaldemokraten sympathisieren mit „autonomen“ Gedanken, und auch in einigen Landesverbänden ist die Zusammenarbeit mit solchen Gruppen zur Selbstverständlichkeit geworden. (ts)
Quelle
Bnr [17.08.07]
“Bash the Fash!” mal anders oder: beim In-Fight zugeschaut
NPD schmeißt den schwarzen Block raus [29.08.07]
Bereits erschienen:
Spaltung zwischen NPD und `Autonomen Nationalisten` [16.08.07]Spaltung von NPD und Autonomen Nationalisten
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