Gedenken in Sachsen ohne NS-Opfer
Dresden (ND-Lasch). NS-Opferverbände haben ihre Kritik an der Erinnerungspolitik in Sachsen verstärkt und erklärt, der Gedenkstättenstiftung des Freistaats weiterhin fernzubleiben. Voraussetzung für eine Mitarbeit sei eine »hervorgehobene Herausarbeitung« der Geschichte der NS-Zeit sowie der damals verübten Verbrechen; eine Relativierung oder Gleichsetzung mit DDR-Unrecht müsse vermieden werden. In Sachsen, heißt es in einer gestern in Leipzig veröffentlichten Erklärung, »geschieht jedoch genau das Gegenteil«.
Die NS-Opferverbände lassen ihre Mitarbeit in der Gedenkstättenstiftung seit Januar 2004 ruhen. Zuvor hatte es jahrelangen Streit um das im September 2000 verabschiedete Stiftungsgesetz gegeben. Um eine erneute Mitarbeit zu ermöglichen, war im Juli 2004 eine Satzung für die Stiftung verabschiedet worden, die unter anderem getrennte Beiräte für NS- und DDR-Opfergruppen vorsah. Die Opferverbände beharren indes auf einer Korrektur des Gesetzes. Das zuständige Wissenschaftsministerium schließt eine Änderung für diese Legislatur aus.
Quelle
Neues Deutschland [30.10.07]
Siehe auch:
Opferverbände boykottieren Stiftung [01.11.07]NS-Opferverbände bleiben bei Weigerung [03.12.07]
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