Haft trotz Freispruchs
Berliner Antifaschist Christian S. war elf Monate unschuldig in Untersuchungshaft. Entschädigung wird verweigert
Leila R., die Ehefrau des 38jährigen Antifaschisten Christian S., ist die Erschöpfung anzusehen. S. mußte im Juni vergangenen Jahres eine dreijährige Haftstrafe wegen Barrikadenbaus am Rande eines Neonaziaufmarsches am 1. Mai 2004 antreten. Zuvor saß er wegen eines anderen Vorfalls bis Januar 2007 elf Monate in Untersuchungshaft. Offenbar zu Unrecht. Verdeckt ermittelnde Polizeibeamte hatten ihn beschuldigt, im Februar 2006 bei einem rechten Aufmarsch in Dresden eine Flasche in Richtung der Neonazis geworfen zu haben. Von diesem Vorwurf wurde er im September 2007 in zweiter Instanz vor dem Berliner Landgericht freigesprochen. Die belastenden Angaben der Zivilbeamten stellten sich als falsch heraus. Die 27jährige Leila R. kämpft nun dafür, daß ihrem Mann die elf Monate, die er unschuldig abgesessen hat, auf die Haftstrafe wegen Barrikadenbaus am 1. Mai angerechnet werden. ...lesen
Zum Thema:
Knastalltag in Berlin [07.04.08]
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