Vlotho: Sammelbecken organisierter „Holocaust-Leugner“
Bei einer bundesweiten Aktion wurden am frühen Morgen des 7. Mai fast 30 Objekte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen durchsucht. Die verbotenen Vereine, so das Innenministerium, seien „Sammelbecken organisierter Holocaust-Leugner“, die antisemitische Propaganda betreiben und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft verherrlichen. Der VRBHV wurde am 9. November 2003 in der rechtsextremen Schulungsstätte „Collegium Humanum“ auf Initiative des notorischen Antisemiten und fanatischen Holocaust-Leugners Horst Mahler gegründet. Der Verein wollte die Bemühungen der Holocaust-Leugner bündeln, ihre Ansichten in der Öffentlichkeit bekannt machen und ihnen bei Strafverfahren oder Verurteilungen rechtlich und finanziell beistehen. Gründungsmitglieder des VRBHV sind bekannte Revisionisten aus dem In- und Ausland, neben anderen Ernst Zündel, Germar Rudolf, Manfred Roeder und Robert Faurisson. Der Verein wurde bis zu seinem Verbot von Udo Walendy (80) geführt. Der rechtskräftig wegen Volksverhetzung verurteilte Walendy war von 1965 bis 1972 Mitglied im NPD-Parteivorstand und zwischen 1971 und 1973 NPD-Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen. Sein Vorgänger im Amt des VRBHV-Vorsitzenden war der Schweizer Revisionist Bernhard Schaub. An der Spitze des 1963 gegründeten „Collegium Humanum“ stand bis zuletzt die 80-jährige Ursula Haverbeck-Wetzel, die ebenfalls wegen Volksverhetzung vorbestraft ist. Haverbeck-Wetzel war auch Vorsitzende der 2004 in den Räumen des CH gegründeten „Bauernhilfe“ (Söhrewald, Landkreis Kassel), die jetzt ebenfalls verboten wurde. Das „Collegium Humanum“ war 1968 als Haus begründet worden und bot seitdem seine „Bildungsstätte“ Rechtsextremisten unterschiedlicher Couleur als Tagungsort an. Gründungsvater des CH war der 1999 verstorbene Werner Georg Haverbeck (Jg. 1909). Er begründete 1933 den „Reichsbund Volkstum und Heimat“ und arbeitete im Stab von Führer-Stellvertreter Rudolf Heß. Auf dem Anwesen des CH in Vlotho will Meinolf Schönborn, vormals Anführer der verbotenen Neonazi-Vereinigung "Nationalistische Front" (NF), unter dem Motto „Deutschland den Deutschen“ vom 21. bis 22. Juni eine Sommersonnenwende durchführen. (am)
<< Home