Nazis prangern Gegner an
Sie beschimpfen, drohen mit Gewalt, veröffentlichen Wohn-Adressen
Die Anhänger der Neo-Nazis und ihre miesen Methoden! Jetzt nutzen sie das Internet, um Bürger, die ihnen missfallen, an den Pranger zu stellen. Und sie drohen im Netz sogar mit Gewalt.
Der Hamburger Verfassungsschützer Manfred Murck nennt die rechtsradikalen Internetseiten "ungewöhnlich aggressiv und hetzerisch". Auf speziellen Pranger-Seiten werden Fotos, Details aus dem Leben und sogar die Adressen der Nazi-Feinde ins Netz gestellt.
So wurde einem Kieler Richter, der ein NPD-Mitglied verurteilt hatte, im Internet gedroht: "Mancher Leser würde gern mal einen Richter in freier Wildbahn erlegen." Eine bayrische Neo-Nazi-Gruppe stellte Fotos von über 200 Personen ins Netz, die gegen die Nazis demonstriert hatten. Hessische Nazis stellten ins Internet Stadtpläne, die den Weg zu Wohnungen von Politikern zeigten, berichtet der "Spiegel".
Diese Inhalte aus dem Netz zu verbannen, ist schwierig. Denn die meisten Seiten der Nazis liegen auf einem Server in den USA. Dort sind – anders als in Deutschland – Nazi-Seiten nicht strafbar. So muss die deutsche Justiz weitgehend ohnmächtig zusehen, wie die Rechten vom Ausland aus gegen politisch Andersdenkende hetzen.
Quelle
Berliner Kurier [21.07.08]
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