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Thursday, September 18, 2008

Aachen: Neonazis wollen Prozess „begleiten“

Nach dem gewaltsamen Tod eines 19-Jährigen in Stolberg (Kreis Aachen) beginnt am Montag der Prozess gegen den 18-jährigen, mutmaßlichen Täter. Neonazis hatten das Opfer zu einem „Kameraden“ verklärt und ihm bundesweit „gedacht“.

Auch diesmal haben Neonazis angekündigt, den Prozess zu „begleiten und zwar von Beginn an“ („Kameradschaft Aachener Land“). Konkrete Angaben dazu, ob sie „Mahnwachen“ oder Demonstrationen abhalten wollen, liegen noch nicht vor. Das Portal „Altermedia“ drohte indes schon, dass der Hamburger Neonazi-Anführer „Christian Worch [angekündigt hat,] auch [aufmarschieren zu lassen], wenn das Urteil auffallend milde ausfallen sollte.“ Der mutmaßliche Täter, dessen Eltern aus dem Libanon stammen, muss sich wegen Totschlag in einem nicht öffentlichen Verfahren vor der 1. Großen Jugendkammer des Aachener Landgerichts verantworten. Der Angeklagte soll den 19-Jährigen Anfang April nach der Eskalation eines Streits um ein Mädchen erstochen haben. Die Staatsanwaltschaft sieht keinen politischen Hintergrund der Tat. Entgegen der Realität verklären Neonazis das Opfer, das in der Tatnacht mit einem befreundeten, 17-jährigen NPD-Mitglied unterwegs war, zum „Kameraden“ und „Märtyrer“. Bundesweit hatten Neonazis daher im April „Mahnwachen“ und Spontanaufmärsche abgehalten, alleine in Stolberg marschierten 170 (5. April), 800 (12. April) und 450 (26. April) Rechtsextremisten auf, darunter Ende April NPD-Parteichef Udo Voigt und NPD-Generalsekretär Peter Marx. Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage angesetzt. (mik)

Quelle
Bnr [18.09.08]

Siehe auch:

Ausländerfeindliche Handzettel (verantwortlich für die Flyer zeichnet René Laube) [23.09.08]