Oberboihingen: Ehrung für NS-Kriegsverbrecher
Getagt wird unter konspirativen Umständen im „mitteldeutschen Raum“. Die 1960 von ehemaligen SS-Offizieren und NSDAP-Funktionären gegründete Gesellschaft für freie Publizistik (GFP; Sekretariat in Oberboihingen, Baden-Württemberg) ist Angaben des Verfassungsschutzes zufolge die größte rechtsextreme kulturpolitische Vereinigung in Deutschland. Ihr gehören insbesondere rechtsextreme Publizisten, Schriftsteller und Verleger an. Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltung ist die Verleihung der „Ulrich von Hutten-Medaille“ an den in der italienischen Hauptstadt Rom seit 1999 unter Hausarrest stehenden NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke (Jg. 1913). Der ehemalige SS-Offizier, der in regem Austausch mit Gleichgesinnten in Deutschland steht, war 1998 wegen seiner Beteiligung an dem Massaker an den Ardeatinischen Höhlen mit 335 ermordeten Zivilisten zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Dankesworte des Preisträgers werden live mit einer Direkt-Schaltung übertragen. Als Referenten beim GFP-Jahreskongress sind laut Einladung vorgesehen: Gert Sudholt, wegen Volksverhetzung verurteilter Verleger, Sven Lachhein, Ex-Praktikant bei der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, Ingmar Knop, DVU-Landesvorsitzender Sachsen-Anhalt, Hans-Ulrich Kopp, Alter Herr der Münchner Burschenschaft Danubia, Peter Stöckicht, Ex-NPD-Landtagsabgeordneter, Ludwig-Bock, Szeneanwalt, Harald Neubauer, Mitherausgeber der Monatszeitschrift „Nation&Europa“ und der neurechte Franzose Pierre Vial, GRECE-Mitbegründer und heute Kopf von Terre et peuple. Vorsitzender der GFP ist Andreas Molau, Mitarbeiter der sächsischen NPD-Landtagsfraktion. (am)
Bnr [10.04.07]
Siehe auch:
Solidarität mit Priebke [24.05.07]
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