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Monday, October 08, 2007

Annäherung zwischen NPD und Reps?

Beim ersten Lesen war die Überaschung groß: Der Focus hat am 06. Oktober 2007 berichtet, bei der Europawahl würden die rechtsradikalen Republikaner eine Kooperation mit der völkischen NPD eingehen. Bislang hatten die Reps klar Distanz zur NPD gewahrt; die NPD hingegen buhlte immer wieder um die Gunst der Reps, um sich im Westen ein seriöseres Image verpassen zu können. Doch Rep-Chef Rolf Schlierer unterstrich immer wieder: Keine Kooperation mit der NPD. Daher schreibt der Focus auch: `Insider bewerten es als historisches Ereignis, dass Republikaner mit den Konkurrenten von NPD und DVU kooperieren wollen.`

Welche Insider - gemeingt sind wohl Experten - das sein sollen, verrät der Focus nicht. Und: Das Ratgeber-Magazin für den Jeep-Fahrer ab 40 hat hier offensichtlich mal wieder ziemlich frei intepretiert - denn die Reps dementierten den Bericht postwendend. Rep-Chef Schlierer stellt in einer Mitteilung klar: `Dieser ‚Focus’-Bericht ist eine glatte Falschmeldung. Eine gemeinsame Liste von NPD, DVU und Republikanern zur Europawahl 2009 oder zu irgendeiner anderen Wahl wurde zu keinem Zeitpunkt vereinbart, und es wird sie auch niemals geben. Woher der ‚Focus’ seine Desinformation bezogen hat, ist schleierhaft. Bei dem Gespräch in Straßburg, zu dem die Fraktion der europäischen Rechten ‚Identität, Tradition, Souveränität’ eingeladen hatte, wurden lediglich Gespräche mit der ITS geführt. Dabei wurde den Vertretern der IST klargemacht, daß es von seiten der Republikaner keinen gemeinsamen Wahlantritt mit der NPD geben wird. Diese Position habe ich heute auf dem Europa-Kongreß der Republikaner in Mainz noch einmal vor über 700 Teilnehmern und zahlreichen Medienvertretern deutlich gemacht. Daß die von der IST eingeladenen Gesprächspartner in Straßburg ihre Zustimmung zu den Grundsätzen dieser Fraktion signalisiert haben, bedeutet in keiner Weise, daß eine irgendwie geartete ‚Kooperation’ vereinbart worden wäre. Im übrigen spricht für die mangelhafte Recherche des ‚Focus’ schon allein die Tatsache, daß behauptet wird, der Front-National-Vorsitzende habe an der Gesprächsrunde teilgenommen, obwohl er lediglich bei dem anschließenden Abendessen zu Gast war, an dem kein Vertreter der Republikaner teilgenommen hat.´...lesen

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