Erfurt: Immer noch Suche nach Parteitags-Lokal: "Niemals mit Klarnamen"
Das Verwaltungsgericht Meiningen hatte Anträge der Partei abgewiesen, mit denen sie die Vermietung der Haseltalhalle in Steinbach-Hallenberg (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) erzwingen wollte. Bereits vorher waren offenbar Versuche in Eisenach, Suhl und Unterbreizbach (Wartburgkreis) gescheitert, einen Saal zu finden. Die NPD hatte daher ihren Landesparteitag verschoben.
Heute berichtet die Thüringer Allgemeine, dass die NPD in Bad Lobenstein aktiv geworden sei: als "Handwerksinnung" getarnt, habe die Partei zunächst herausfinden wollen, ob das dortige Klubhaus noch frei sei. Anschließend habe die NPD den Saal unter eigenem Namen anmieten wollen.
Im März hatte die niedersächsische NPD sogar versucht, einen Landesparteitag gänzlich unter falscher Flagge zu veranstalten: im Landkreis Wittmund hatte sie sich als sozialdemokratischer Arbeitskreis in eine Gaststätte eingemietet. Der Schwindel flog jedoch auf, der Parteitag fiel aus.
Landesgeschäftsführer der NPD in Thüringen ist Patrick Wieschke, der erst gestern als Praktikant bei der NPD-Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern auffiel. Tarnen und Täuschen - wie im Falle der Saal-Anfrage in Bad Lobenstein - ist eine übliche Methode von Wieschke. Ende August vertraute er der Frankfurter Allgemeinen sein Vorgehen bei "Recherchen" an, wenn er beispielsweise zwecks Nachfragen bei einem Ministerium anruft: "Dann melde ich mich niemals mit meinem Klarnamen - da würde ich ja keine Antwort kriegen".
Quelle
Redok [15.11.07]
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