Die Sache mit dem Galgen

In Gadebusch bei Schwerin spitzen sich Konflikte mit Neonazis zu

Ist ein Galgen mit einer aufgehängten schwarzen Puppe ein Zeichen von Rassismus? Mecklenburg-Vorpommern ächtet seit dem Herbst den Rassenhass durch einen speziellen Verfassungsartikel. Nur mit dem Erkennen gibt es noch Probleme.

Am Samstagabend ist nichts passiert in Gadebusch. Eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei schützte die 100 Jugendlichen, die im alternativen Zentrum KuT (»Kultur und Toleranz«) ein Konzert gegen Rechts besuchten, die erste Veranstaltung in dem Projekt. Für den Notfall hätten neben der Einfahrt zu dem Gelände mit Baracke und Skaterbahn Paletten bereitgelegen, »um sich verschanzen zu können«, wie einer der Veranstalter sagt. Ohne die Polizei, ist der junge Mann sich sicher, wäre der Abend kaum glatt gelaufen. Erst am Freitagabend sei plötzlich »ein Auto voll Glatzen« vorgefahren. Einer stieg aus, inspizierte den Club – und zum Abschied grölten die Insassen »Ausländer raus« und »Sieg Heil« aus dem Fenster. Ein halbes Dutzend Jugendlicher verbrachte daraufhin die Nacht am Lagerfeuer, Wache schieben. ...lesen