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Tuesday, May 06, 2008

Münchener "Kameraden" lassen Richter im Stich

Am 2. März fanden in Bayern Kommunalwahlen statt. Auch in München wurde ein neuer Stadtrat gewählt und dort schaffte Karl Richter, der Kandidat der mit der Münchner NPD fast deckungsgleichen „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA), den Einzug in den Stadtrat. Richter war zuvor u.a. parlamentarischer Berater der NPD-Landtagsfraktion in Sachsen gewesen.
Bereits kurz nach der Wahl hatte es in der Münchner Innenstadt eine Spontandemonstration gegeben.

Am Freitag, dem 2. Mai fand nun die Vereidigung des neuen Stadtrats und dessen erste Sitzung statt. Die Vereidigung fand im Alten Rathaus statt, jenem Ort an dem Joseph Goebbels am 9. November 1938 eine Rede hielt, die als Auftakt der Reichspogromnacht gilt. Gerade an diesem Ort wurde nun Karl Richter vereidigt, der, als den Arm zur Vereidigung heben sollte, einen Hitlergruß angedeutet haben soll.
Parallel fand quasi vor der Tür auf dem Marienplatz eine Kundgebung unter dem Motto „Kein Raum für Nazis“ statt. Viele dauerhafte BesucherInnen hatte die Kundgebung nicht, aber das war weder nötig noch gewollt, schließlich ging es in erster Linie darum möglichst viele Menschen mit Redebeiträgen zu erreichen und dieses Konzept ging auf, war der Marienplatz doch durchgehend sehr voll und einige blieben stehen um den verschiedenen Redebeiträgen zu lauschen.
Einige Nazis versuchten immer wieder die Kundgebung zu stören und Portraitaufnahmen von den TeilnehmerInnen zu machen. Mit dabei waren unter anderem Renate Werlberger und Norman Bordin ...lesen


Zum Thema:

“Konzentrationsschwäche”: Geldstrafe für rechtsextremen Stadtrat [21.08.08]
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