»Wir denken an dich«
Seitdem Neonazis Chris Lorenz als Aktivisten der Antifa ausgemacht haben, ist das Leben für ihn zum Spießrutenlauf geworden. Seine Kontrahenten kennt der 19-Jährige noch aus der Schule (...)
Die wissen, wo er wohnt und wo seine Schule ist, wann er aus dem Haus geht und wann er wiederkommt. (...)
Erst beschmierten Neonazis bei ihm zu Hause Briefkasten und Hauswand. Dann wurde die Drohkulisse heftiger.
Vor ein paar Wochen sind bei ihm die Fensterscheiben eingeschlagen worden. Ein Spaziergang durch die Straßen des Berliner Bezirks Pankow gerät für ihn schnell zum Spießrutenlauf. Im Vorbeigehen wird er beschimpft, manchmal sind auch Morddrohungen dabei. (...)
Pankow gehört zu den Hochburgen der Berliner Neonazis (...)
Als besonders gewalttätig gelten die Autonomen Nationalisten (...)
Er kennt die rechten Treffpunkte an öffentlichen Plätzen, etwa vor dem Bahnhof Pankow oder jetzt bei schönem Wetter im Bürger- und im Schlosspark. »Nicht weit davon entfernt, in der Dietzgenstraße, wohnen viele Rechte. Die Straße ist vergleichbar mit dem Weitlingkiez in Lichtenberg«, erklärt Chris. Der 19-Jährige meidet solche Ecken. (...)
Zu bestimmten Tageszeiten sind einige Plätze und Straßenzüge für ihn zu No-Go-Areas geworden (...)
Das Gewaltpotenzial in der rechten Szene schätzt Chris unverändert hoch ein, und diese Gefahr behält er stets im Hinterkopf. Ein Szenario wie vor acht Jahren, als Neonazis den Arbeitslosen Dieter Eich in Berlin-Buch – auch im Nordosten der Stadt – ermordeten, traut Chris Lorenz der rechten Szene jederzeit zu (...)
In Pankow führe das so weit, dass Geschäftsinhaber keine Plakate von Initiativen gegen Rechts mehr aushängen wollten, weil sie befürchten, dass auch bei ihnen die Scheiben zu Bruch gingen. (...)
Für den Fall, dass er einmal keine Ausweichmöglichkeit hat, will er gewappnet sein. Er hat mit Kickboxen begonnen (...)
Zur Polizei dagegen ist er bislang noch nicht gegangen. Schon die Frage danach findet der 19-Jährige überflüssig, denn an den Schutzmann als Freund und Helfer glaubt er nicht (...) Tatsächlich zieht der perfide rechte Psychoterror in Pankow immer weitere Kreise und ist bei weitem keine Szenestreitigkeit. In den Fokus der Neonazis ist auch Fabian Weißbarth geraten – kein Autonomer, sondern stellvertretender Jusos-Landesvorsitzender in Berlin ...lesen
Die wissen, wo er wohnt und wo seine Schule ist, wann er aus dem Haus geht und wann er wiederkommt. (...)
Erst beschmierten Neonazis bei ihm zu Hause Briefkasten und Hauswand. Dann wurde die Drohkulisse heftiger.
Vor ein paar Wochen sind bei ihm die Fensterscheiben eingeschlagen worden. Ein Spaziergang durch die Straßen des Berliner Bezirks Pankow gerät für ihn schnell zum Spießrutenlauf. Im Vorbeigehen wird er beschimpft, manchmal sind auch Morddrohungen dabei. (...)
Pankow gehört zu den Hochburgen der Berliner Neonazis (...)
Als besonders gewalttätig gelten die Autonomen Nationalisten (...)
Er kennt die rechten Treffpunkte an öffentlichen Plätzen, etwa vor dem Bahnhof Pankow oder jetzt bei schönem Wetter im Bürger- und im Schlosspark. »Nicht weit davon entfernt, in der Dietzgenstraße, wohnen viele Rechte. Die Straße ist vergleichbar mit dem Weitlingkiez in Lichtenberg«, erklärt Chris. Der 19-Jährige meidet solche Ecken. (...)
Zu bestimmten Tageszeiten sind einige Plätze und Straßenzüge für ihn zu No-Go-Areas geworden (...)
Das Gewaltpotenzial in der rechten Szene schätzt Chris unverändert hoch ein, und diese Gefahr behält er stets im Hinterkopf. Ein Szenario wie vor acht Jahren, als Neonazis den Arbeitslosen Dieter Eich in Berlin-Buch – auch im Nordosten der Stadt – ermordeten, traut Chris Lorenz der rechten Szene jederzeit zu (...)
In Pankow führe das so weit, dass Geschäftsinhaber keine Plakate von Initiativen gegen Rechts mehr aushängen wollten, weil sie befürchten, dass auch bei ihnen die Scheiben zu Bruch gingen. (...)
Für den Fall, dass er einmal keine Ausweichmöglichkeit hat, will er gewappnet sein. Er hat mit Kickboxen begonnen (...)
Zur Polizei dagegen ist er bislang noch nicht gegangen. Schon die Frage danach findet der 19-Jährige überflüssig, denn an den Schutzmann als Freund und Helfer glaubt er nicht (...) Tatsächlich zieht der perfide rechte Psychoterror in Pankow immer weitere Kreise und ist bei weitem keine Szenestreitigkeit. In den Fokus der Neonazis ist auch Fabian Weißbarth geraten – kein Autonomer, sondern stellvertretender Jusos-Landesvorsitzender in Berlin ...lesen
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