antifa , antifaschistische aktion , antifaschistische aktionen

Thursday, September 25, 2008

Wie normale Menschen zu Folterknechten werden

Beim Milgram-Experiment quälten vor knapp einem halben Jahrhundert normale Bürger andere Versuchspersonen. Zwei Drittel der Testpersonen waren bereit auf autoritäre Anweisungen Grausamkeiten zu begehen. Jetzt ist der Versuch wiederholt worden – mit erschreckenden Ergebnissen.
Als Hannah Arendt 1961 „Eichmann in Jerusalem“ schrieb und den Begriff „Banalität des Bösen“ prägte, wusste sie nicht, was zur gleichen Zeit an der Yale University im amerikanischen New Haven passierte. Dort machte sich der jungen Psychologe Stanley Milgram daran, ihre These – die er damals noch nicht kannte – empirisch zu untermauern. Er entwickelte einen Test, mit dem man die Autoritätshörigkeit von Menschen realistisch auf die Probe stellen kann.
Wie weit würden Menschen gehen, wenn ein Vorgesetzter es von ihnen verlangt? Können ganz normale Menschen Grausamkeiten begehen, die man eigentlich nur krankhaften Sadisten und aufgehetzten Fanatikern zutraut? Das Ergebnis war niederschmetternd: Zwei Drittel der Testpersonen waren dazu bereit.
(...)
Jetzt hat der Psychologe Jerry M. Burger von der Santa Clara University in Kalifornien das Experiment erneut durchgeführt und damit die Hoffnung zerstört, die Menschheit hätte sich seit den frühen 60er-Jahren moralisch weiterentwickelt. ...lesen