Misstöne von Rechtsaußen

Neonazis versuchen, die Jugendszene zu unterwandern

Mit ihren regelmäßigen Aufmärschen in München, zuletzt bei ihrer Demo "gegen das Grundgesetz" Ende Mai, können Neonazis kaum beeindrucken. Gerade einmal 130 Rechtsextremisten wagten den Spießrutenlauf vorbei an einer Überzahl von Gegendemonstranten. Faszinierend dürfte das nicht einmal auf jene wirken, die latent anfällig für rechtes Gedankengut sind. Eine weitaus größere Gefahr als in solchen Demonstrationen sehen Extremismus-Experten in den Bemühungen von NPD und Konsorten, aktiver Teil der Jugendkultur zu werden. Auch in München ist das ein Thema: Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer jedenfalls warnte in einem SZ-Interview bereits vor rechter Musik als "Einstiegsdroge" für Jugendliche in die Szene.

Die NPD zum Beispiel versucht regelmäßig, mit ihren sogenannten "Schulhof-CDs" junge Leute anzusprechen. Dass der Rechtsextremismus gerade dabei ist, sich als Teil der Jugendkultur zu etablieren, die weit in den Mainstream hineinreicht, wollen das Feierwerk und die Fachstelle Rechtsextremismus in einer gemeinsamen Veranstaltung am Freitag, 19. Juni, aufzeigen. Beim Fachtag über "Rechtsextreme in aktuellen Jugend- und Musikkulturen" werden die verschiedenen Ausdrucksformen, die nicht unmittelbar auf einen rechtsextremistischen Hintergrund schließen lassen, erläutert. ...lesen