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Monday, July 21, 2014

Nazis auf Anti-Israel-Demos: Von „Suren-Siggi“ und „Ziegenfickern“

Deutsche Neonazis stehen angesichts der antiisraelischen Demonstrationen dieser Tage vor einem Dilemma: Einerseits verabscheuen sie den jüdischen Staat und unterstützen daher die oft antisemitischen Forderungen der antiisraelischen Demonstranten. Andererseits hassen sie „Ausländer“ und Moslems – doch genau mit denen müssten sie ja auf die Straße gehen. Das entzweit gerade die Partei „Die Rechte“ aus Dortmund. Eine Facebook-comment-Schau.

Wäre es nicht eingebettet in eine große Gesamtscheiße, könnte man sich glatt darüber amüsieren. Auf Facebook zerlegen sich gerade deutsche Neonazis gegenseitig. Dabei geht es im Kern um die Frage, was schwerer wiegt: Der eigene Antisemitismus, oder der Rassismus.

„Die Palästinenser gehören zu der Gruppe Ausländer, die in Deutschland am meisten Straftaten begeht und nur weil es um Israel oder “Zionismus” geht, soll man sich mit dem eigentlichen “Feind” verbünden? Das empfinde persönlich ich als einen angrenzenden Verrat an der gemeinsamen Sache“, schreibt User „Gerrit“ in einem Kommentar auf der Facebook-Page der Neonazi-Partei „Die Rechte“. Ihm entgegnet „Harry“: „Was heißt mit Palis verbünden? Man hat nur gemeinsame Feinde, mehr nicht, Gerrit. Zudem ist das zionistische Netzwerk, das mit Hochbetrieb an der Ausplünderung der Völker durch das Goldman-Finanzimperium arbeitet der weitaus übergeordnetere Feind als nur ein paar Drogen vertickende Araber.“

Der Disput steht symptomatisch für ein ideologisches Dilemma der Neonazis. Der Dortmunder „Rechte“-Kader Michael Brück wurde jüngst auf einer arabisch geprägten Anti-Israel-Demo gesehen. Die eine Fraktion betont den „gleichen Feind“ Israel (und also die Juden), die anderen ereifern sich über „Ziegenficker“. Die Fronten sind verhärtet. ...lesen