München: „Neonazistisch ausgerichteter Jugendverband“
Für das Bayerische Innenministerium bestätigte Staatsminister Joachim Herrmann am 26. Oktober, dass die HDJ Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes sei. Die Teilnehmerzahlen der Freizeitlager und Veranstaltungen der völkischen Truppe bewege sich zwischen 50 und 400 Personen, „daneben finden kleinere Treffen auf Organisations- und Führungsebene statt“. In Bayern wisse man, so Herrmann, von einem Winterlager Ende Dezember 2004 in einem Schullandheim in Ofterschwang im Oberallgäu mit rund 60 Teilnehmern sowie von einem weiteren Winterlager Ende 2006 in einer Jugendherberge im Landkreis Wunsiedel mit etwa 90 Teilnehmern und einem Zeltlager in Altengreuth bei Schillingsfürst. Auf dem etwa 3000 Quadratmeter großen Anwesen des rechtsextremen Liedermachers Frank Rennicke waren sechs Zelte errichtet worden. Über die Führungsstrukturen der HDJ in Bayern habe das Ministerium „keine gesicherten Erkenntnisse", etwas 10 Personen seien als Funktionäre bekannt, darüber hinaus existiere ein Umfeld von Sympathisanten. Im Landkreis Aschaffenburg sei ein Postfach angemietet worden. Für die bayerischen Behörden ist die HDJ ein „neonazistisch ausgerichteter Jugendverband, der ein rechtsextremistisches Weltbild vermittelt“ und „die Demokratie unterschwellig verunglimpft“. Den Behörden ist klar, dass enge Verbindungen insbesondere zur NPD bestehen. Derzeit würden aber keine gerichtsverwertbaren Erkenntnisse vorliegen, dass die HDJ als Nachfolgeorganisation der verbotenen Wiking-Jugend einzustufen sei, erklärte Staatsminister Herrmann. (ar)
Quelle
Bnr [07.11.07]
<< Home