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Friday, November 02, 2007

RechtsRock in NRW

In den LOTTA-Ausgaben #11 und #12 erschienen ausführliche Artikel über die RechtsRock-Szene in NRW. Auch in den folgenden Ausgaben wurde immer wieder über einzelne RechtsRock-Projekte berichtet. Nach nunmehr vier Jahren ist es jedoch an der Zeit, eine aktuelle zusammenfassende Betrachtung und Einschätzung vorzulegen. Der erste Teil behandelt die Bands und ihre Konzerte. In der nächsten Ausgabe werden wir uns den HändlerInnen, Läden und Labels zuwenden.

„Ihr treibt uns nicht in die Knie, wir sind so stark wie noch nie“, singt der als Sänger der Dortmunder Band Oidoxie bekannte Marko Gottschalk auf der jüngst unter dem Titel „Straftat“ erschienenen CD „Hail C18“. Auf der CD ist auch eine gleichnamige Hymne auf Combat 18, dem gewalttätigen Arm der in Deutschland verbotenen Organisation Blood&Honour, enthalten. Noch direkter bezieht sich die mit Oidoxie eng verbundene Gruppe Weisse Wölfe auf die Terrorgruppe. Sie bezeichnet sich selbst als Combat 18 Sauerland. Abbildungen von Rohrbomben und schwer bewaffneter Vermummter im Booklet ihrer neuen CD „Soundtrack zur Revolution“ zeigen deutlich, welche Art des Kampfes hier propagiert wird. Polizeiliche Repression scheint sie nicht mehr zu schrecken. Wenig verwunderlich, amüsieren sich Stepjan Jus, Marko Gottschalk und ihre Kameraden nach anfänglichem Schrecken währenddessen eher über den in Dortmund laufenden Strafprozess gegen die Bandmitglieder der Weissen Wölfe, der immer wieder v erschoben wird. Der mutmaßliche Bassist Dennis Linsenbarth aus Werne (ex-Oidoxie, jetzt Sleipnir) wurde gar nicht erst angeklagt. Die Weissen Wölfe setzen inhaltlich also ihre Linie fort, von Mäßigung keine Spur.

Oidoxie ist noch immer die bedeutendste Band aus NRW. Nicht nur in Deutschland, sondern auch international sind sie häufig der Headliner. Im Ausland treten sie vor allem bei Konzerten des Blood&Honour-Netzwerkes auf, wie zuletzt in Belgien und Russland. Öffentliche politische Aktivitäten, wie 2003 gegen Antifa-Aktionen in Dortmund-Brechten, gehen allerdings nicht mehr von der Band aus. Um die Band herum existiert eine zirka 60 Personen starke Truppe, die sich Oidoxie Streetfighting Crew nennt. Trotz der großen Mitgliederzahl ist eine Mitgliedschaft in der Streetfighting Crew, zugleich Security bzw. Ordnerdienst auf Konzerten als auch engster Fanclub, ziemlich exklusiv. Der Crew gehören zahlreiche Neonazikader an, wie Pascal Zinn, Katja Jarminowski, Karin Lenzdorf (alle Dortmund), Dustin Guske (Hamm) und Rene Laube (Kreis Düren).

Neben Straftat ging auch das Projekt Life of Pain aus Oidoxie hervor. Hier spielen zwei ehemalige Gitarristen der Dortmunder RechtsRocker. Auch die Nachwuchsband Extressiv, die sich den Proberaum mit Oidoxie teilt, orientiert sich an der Szene-Größe. Die aus dem nördlichen Kreis Unna und dem angrenzenden Münsterland stammenden Bandmitglieder stellen auch einen Teil der Streetfighting Crew ...lesen