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Sunday, January 06, 2008

Hof: Folgen einer Razzia: "Einiges im Argen"

Erneut musste der neonazistische "Kampfbund deutscher Sozialisten" (KDS) seine Bundesgeschäftsstelle neu besetzen. Nachdem der NPD-Funktionär Udo Sieghart gerade sieben Monate im Amt war, musste er den Posten für Tony Gentsch räumen.

Sieghart hatte die Aufgabe erst Mitte April 2007 bekommen. Diesen Job hatte er zusätzlich zu seinen Funktionen als stellvertretender Bezirksvorsitzender des NPD-Bezirksverbandes Oberfranken, Kreisvorsitzender des NPD-Kreisverbandes Hof/Wunsiedel und als Führungskraft im Neonazi-"Kameradschaftsbund Hochfranken" (KBH) übernommen.

Im Juli 2007 waren unter anderem bei Sieghart im Zuge einer Polizeirazzia Hunderte von sogenannten "Schulhof-CDs" beschlagnahmt worden, die vom KBH produziert worden waren und für die Sieghart verantwortlich zeichnete. Offenbar hatte diese Razzia jedoch auch noch weitere unangenehme Folgen für den KDS, denn in einer Mitteilung war von "Beschlagnahme technischen Geräts im großen Stil" die Rede. Viele "Kameraden" hätten vergeblich versucht, die Nazi-Organisation zu kontaktieren. Doch die Unzufriedenheit mit Sieghart scheint tiefer gehende Ursachen zu haben: in der Mitteilung hieß es, es sei kein Geheimnis, dass "spätestens nach den Hausdurchsuchungen" mit der Bundesgeschäftsstelle "einiges im Argen" gelegen habe.

Abgelöst wurde Sieghart Mitte November 2007 durch Tony Gentsch, der ebenfalls im regionalen Kameradschaftsbund eine wichtige Rolle spielt und in der Neonazi-Szene auch durch seine frühere Mitgliedschaft in der Band "Braune Brüder" bekannt ist. Der aus Sachsen stammende Gentsch pflegt auch heute noch gute Kontakte nach Sachsen und Thüringen, etwa zu dem in Altenburg ansässigen Thomas Gerlach, der wiederum Vorgänger von Udo Sieghart als KDS-Bundesgeschäftsführer war.

Quelle
Redok [06.01.08]