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Wednesday, September 03, 2008

Sturm 27 Intern - Kleiner Einblick ins Rathenower Kameradschaftsmilieu

Als "uneingeschränkten Erfolg" hatte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) auf einer Pressekonferenz am 31. Dezember 2005 sein Vorgehen gegen die westhavelländischen Kameradschaften "Hauptvolk" und "Sturm 27" resümiert. Bestehende Strukturen seien zerstört, die Entstehung neuer behindert und die "rechte" Szene gespalten worden.

Das diese Aussagen schon damals mehr Wunsch als Realität waren, gab selbst die damalige Schutzbereichsleiterin des Havellandes, Cerstin Petersen Schäfer, bereits am 23. November 2005 vor dem Rathenower Stadtparlament dezent zu. Der damals öffentlich geäußerte Verdachtsmoment und die damit einhergehenden Ermittlungen der Polizei hinsichtlich der fortgesetzten Aktivitäten der Kameradschaft "Sturm 27" führten jedoch offenbar bisher noch zu keinen erkennbaren Ergebnis.

Selbst die fortgesetzten, typischen Propagandaaktionen des "Sturm 27" zu den so genannten "Rudolf Hess Aktionswochen" und zum "Heldengedenktag" in den Jahren 2005 und 2006 veranlassten die Sicherheitsbehörden allenfalls zu kurzen Störmanövern. Auch die Infrastruktur der "verbotenen" Kameradschaft konnte weder mit noch nach der Verbotsvollstreckung am 12. April 2005 zerschlagen werden. Wichtigster Basispunkt des "Sturm 27" ist vor allem ein seit Anfang 2004 genutztes Grundstück in der Rhinower Landstraße in Rathenow. Hier befindet sich auch eine Gartenlaube, die in mehreren Bauphasen zu einer Art "Vereinsheim" ausgebaut wurde bzw. noch ausgebaut wird. Allein unmittelbar nach dem Verbot des "Sturm 27" fanden in diesem offenbar rechtsfreien Raum mindestens zwei Veranstaltungen (Teilnehmer u.a. Martin Krone, Daniel Kuhn, Maurice Kindt, Steffen Ceppok, Marcell Horlebeck, Jens Riedel, Dirk Keil, Mathias Ullrich, Michael Peschke, Marian Schneider, Sebastian Kindt, Benjamin Kuhirt) statt, auf denen offen NS Kennzeichen gezeigt wurden und sich das Kameradschaftsleben fortsetzte.

Erst ab 2007 ließen die typischen öffentlich wahrnehmbaren Aktivitäten des "Sturm 27" nach. Die Kameradschaft blieb jedoch intakt und unterstützt seit dem Amtsantritt des "Hauptvolk" - Mitgliedes Michel Müller als Vorsitzender des NPD Kreisverbandes Havel Nuthe die regionale Parteistruktur sowohl durch personelle Beteiligung an Aktionen als auch durch Bereitstellung von Räumlichkeiten und Logistik.

Quelle

Westhavelland.antifa.net [03.09.08]