Der doppelte Herr M.
Ein früherer rechtsextremer Parteifunktionär hat sich unerkannt in Spitzengremien der sächsischen Linken vorgearbeitet. Möglicherweise hat ihm der Verfassungsschutz dabei geholfen
Das Foto von 1999 zeigt einen Mario M., den Chef der rechtsextremen Partei Vereinigte Rechte. Der Brillenträger mit Kurzhaarschnitt und Pullover hat kurz zuvor eine "positive Revolution" im rechten Lager unter Führung seiner "einzig starken deutschen Rechtspartei" angekündigt. In die Stuttgarter Kommunalwahlen zieht er im gleichen Jahr mit der Forderung, keine Asylanten mehr aufzunehmen und die Asylbewerberheime in der Stadt zu schließen.
Das Foto vom 18. Januar 2006 zeigt einen Maximilian M. im Kreis Leipziger DKP-Genossen, die den 70. Geburtstag ihres Parteichefs feiern. Maximilian, Brillenträger mit Kurzhaarschnitt und Pullover, hält eine rote Mappe in der Hand, aus der er ein Grußwort vorliest. Ein paar Monate nach dieser Feier schließt sich Maximilian der Wahlinitiative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) in Leipzig an. Nach der Vereinigung mit der Linkspartei wird er Vorstandsmitglied der Leipziger Linken und Mitglied im mächtigen Landesrat der Partei. In diesem Jahr wollte er für den Landtag in Dresden kandidieren.
Der rechte Mario und der linke Maximilian sind ein und dieselbe Person. "Ich war früher im rechtsextremen Bereich tätig", bestätigte Maximilian M. gestern im Gespräch mit der Berliner Zeitung. ...lesenSiehe auch:
Die wunderbare Wandlung des Maximilian M. (Mario Meurers)
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