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Monday, February 09, 2009

Musik, Mathe, Missionierung

Beim antifaschistischen Jugendtreffen in Berlin ging es um Alltagsrassismus und Strategien gegen Nazis
»Wenn ein Angriff auf Farbige in Deutschland per se als ausländerfeindlich bezeichnet wird, dann schließt das aus, dass Schwarze auch Deutsche sein können«, sagt Noah Sow. Die Schriftstellerin ist selbst farbig und reagiert entsprechend sensibel auf unterschwelligen Rassismus. Manchmal wundert sie sich, dass in der Schule noch immer »Wer hat Angst vorm schwarzen Mann« gespielt, gleichzeitig aber ein Plakat gegen Rassismus aus dem Fenster gehängt werde. Oder dass kaum einen stört, wenn es bei Pippi Langstrumpf heißt, die »Neger« in Kenia würden den ganzen Tag lügen. Noah Sow las am Sonnabend auf dem Jugendtreffen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) in Berlin aus ihrem Buch »Deutschland Schwarz Weiß« vor. Einen Tag lang tauschten sich hier Antifaschisten aus dem ganzen Land in Arbeitsgruppen aus – unter ihnen Gewerkschafter, Juden wie Christen, Teenager und VVN-Veteranen. »Rechts ist längst angekommen in der Mitte der Gesellschaft«, lautete die Einschätzung der rund 70 Teilnehmer, wie Markus Plagmann, Vertreter der IG-Metall, resümierte. Bewegend war Esther Béjaranos Auftritt am Abend, als die Überlebende des Mädchenorchesters in Ausschwitz zusammen mit der Rapgruppe Microphone Mafia auf der Bühne stand und den HipHop der Jugend um ihren sphärischen Gesang ergänzte. Da gelang ein Schulterschluss über die Generationen hinweg. ...lesen

Siehe auch:

Antifaschistisches Jugendtreffen der VVN-BdA [Berlin]