antifa , antifaschistische aktion , antifaschistische aktionen

Sunday, February 08, 2009

Von der NPD zur ANR zum IfS – Kleine Entstehungsgeschichte der deutschen Neuen Rechten

Kontakt zwischen „Nouvelle Droite“ in Frankreich und „Neuer Rechter“ in Deutschland gab es sehr früh: Bereits 1966 – zu einem Zeitpunkt also, als Wahlerfolge der „alten Rechten“ gerade einsetzten – nahm der junge Publizist Henning Eichberg an einem deutsch-französischen Jugendaustausch teil, der ihn in ein Zeltlager mit jungen französischen Nationalisten in die Provence führte.

Rückblickend schrieb Eichberg: „Ich begegnete politischen Schriftstellern eines ganz anderen Typs, als ich ihn aus Deutschland kannte; Dominique Venner, Jean Mabire und Fabrice Laroche (d.i. Alain de Benoist) waren eher eine Art von Berufsrevolutionären.“ Dieses Zeltlager bezeichnet Eichberg als „wesentliche[n] Anstoß, mich von der bürgerlich-konservativen ‚alten Rechten’ in Deutschland zu lösen und eine ‚neue Rechte’ zu entwerfen.“ Später arbeitete Eichberg sogar an der 1968 von Alain de Benoist gegründeten Zeitschrift „Nouvelle École“ mit.

In Deutschland ist Eichberg vor allem durch seine Beiträge im „Jungen Forum“, „Fragmente“ und „Junge Kritik“ bekannt geworden, auch wenn er häufig unter dem Pseudonym „Hartwig Singer“ veröffentlichte. Auch das „Manifest einer europäischen Bewegung“, das er für die „Aktion Neue Rechte“ (ANR) verfasste, erschien unter diesem Namen. Dass Eichberg sich mit unmittelbarer politischer Betätigung derart zurückhielt, hatte wohl damit zu tun, dass er 1967/68 zwar eine „Alternativpartei“ anstrebte, die „die Dynamik der jugendlichen Revolte in sich aufnehmen und sinnvoll umlenken sollte“, er sich selbst aber „nicht als Führer einer solchen Bewegung, sondern als deren Theoretiker“ (Weißmann) sah. Dass er „nur“ das Manifest für die ANR schrieb, wird mit Vorbehalten gegenüber einer Parteiabspaltung zu tun gehabt haben. Verwunderlich ist daher nur, dass er später doch in der Abspaltung der ANR-Abspaltung „Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation/ Sache des Volkes“ aktiv wurde. Allerdings brachte dieses Engagement keinen nennenswerten Nachhall in der Herausbildung einer „Neuen Rechten“. Heute versucht der geschasste NPD-Vordenker Jürgen Schwab auf seiner Internetseite, sich in eben jene Tradition zu stellen, allerdings konnte auch er die Schwelle zur politischen Bedeutung nie überwinden. ...lesen