Aachen: Demo überfallen - Opfer angeklagt
Am frühen Abend des 27.03.08 gingen in Aachen zwischen 150 und 200 Menschen auf die Straße, um ihre Solidarität mit einem jungen Mann und seiner Familie zu bekunden, in deren Fensterscheibe mitten in der Nacht von militanten Neonazis ein großer Stein geworfen worden war - der die Scheibe zerstörte (hoher Sachschaden) und - der lebensgefährlich hätte sein können, wenn ein Mensch zufällig hinter der Scheibe gestanden hätte. Diese angemeldete friedliche Demonstration wurde am hellichten Tag - und unter den Augen der Polizei - von ca. 30 militanten Neonazis angegriffen.
Nun hätte mensch erwarten können, dass die Aachener Polizei eine friedliche angemeldete Demonstration schützt - Pustekuchen!Obwohl die Polizei nach dem Anschlag mit Neonazis gerechnet haben muss, war in der Nähe der gefährdeten Demonstration kaum Polizei zu sehen. Die wenigen StreifenpolizistInnen, die die die Demo begleitet hatten, waren nicht in der Lage die Demo angemessen zu schützen. Die TeilnehmerInnen der angegriffenen Antifa-Demo waren deshalb gezwungen, in Notwehr den brutalen Naziangriff selbst abzuwehren. Die Nazis ergriffen schließlich die Flucht. Behelmte BereitschaftspolizistInnen tauchten erst später auf und schirmten fliehende Neonazis gegenüber Antifas an einem Kaufhaus ab. Von der Polizei wurde kräftig Pfefferspray gegen Antifas gesprüht. Einer der Antifas musste ins Krankenhaus.
Die Polizei erklärte später, sie habe mindestens neun Nazis festgenommen - sowie einen Teilnehmer der Antifa-Demo. Angeblich sei nur gegen einen Teilnehmer der Antifa-Demo Anzeige erstattet worden. In Wirklichkeit wurden noch am gleichen Abend Anzeigen gegen zwei Personen aus der Antifa-Demo erstattet - den festgenommen Demonstranten sowie den Versammlungsleiter. ...lesen
Siehe auch:
Demo-Tumult: Prozess endet mit Einstellung [28.04.09]
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