antifa , antifaschistische aktion , antifaschistische aktionen

Sunday, May 03, 2009

Wie ein Auschwitz-Tagebuch den prügelnden Neonazi Marc F. veränderte

Marc F.* hat als Rechtsextremer vor fünf Jahren wahllos Passanten verprügelt. Heute hat er mit der Szene nichts mehr zu tun – und würde sich selbst eine härtere Strafe geben.

Sie kamen mit Baseballschlägern, Eisenketten und Nagelkeulen. Die vermummten Skinheads, die sich am Abend des 30. April 2004 auf dem Liestaler Bahnhofplatz versammelten, waren zu allem bereit. Den Ausländern, mit denen sich die Skins seit Wochen kleinere Schlägereien geliefert hatten, wollten sie eine Abreibung verpassen. Doch es kam alles anders. Die gesuchten Ausländer waren nicht da. Ihren Zorn liessen die Skins trotzdem aus: Sie stürmten den Coop-Pronto-Shop, schlugen wahllos und brutal auf Kunden und Passanten ein. Sie verletzten drei unbeteiligte Männer und demolierten den Laden. Dann flüchteten sie.

Einer der Vermummten war Marc F.* (24). Mit einem Gummiknüppel schlug er im Pronto-Shop auf einen Mann ein. Jetzt sitzt er in einem Café, lehnt sich im Stuhl zurück und zieht langsam an seiner Zigarette. In seinen Jeans, im blauen Poloshirt und mit kurzen blonden Haaren fällt er nicht besonders auf. Er spricht ruhig und überlegt und sagt: «Ich verstehe heute nicht, weshalb ich das getan habe.» ...lesen