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Thursday, July 26, 2007

Bad Kösen: Gedenken für antisemitische Mörder

Ein Aufmarsch der besonderen Art fand jüngst auf der Burg Saaleck nahe Bad Kösen in Sachsen-Anhalt statt.
Die NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten Halle und so genannte Freie Nationalisten gedachten am 21. Juli zweier „Freikorpskämpfer der Bewegung“, deren Todestag sich am 17. Juli zum 85. Mal jährte: Hermann Fischer und Erwin Kern. Die "Helden" Fischer und Kern, die zum Umfeld der Terror- und Femeorganisation „Organisation Consul“ und des rechtsterroristischen „Freikorps Ehrhardt“ zählten, hatten am 24. Juni 1922 Reichsaußenminister Walter Rathenau ermordet. Am 17. Juli 1922 wurden die Attentäter von der Polizei auf Burg Saaleck gestellt. Kern trafen tödliche Schüsse der Polizei, Fischer richtete sich selbst. Vier Tage später trugen Studenten die Särge mit Fischer und Kern auf den Kirchenfriedhof in Saaleck zu Grabe. Zum Umfeld der Mörder gehörte auch der bis heute von der Neuen Rechten verehrte Ernst von Salomon. Rathenau galt in rechtsextremen Kreisen als „Verkünder jüdischer Weltherrschaftspläne“. Der Gedenkstein an die Mörder auf dem Kirchenfriedhof wurde erst im Januar 2000 beseitigt. Die „patriotischen Motive“ der antisemitischen Mörder können, so hieß es in der „Jungen Freiheit“ nach der Entfernung des Gedenksteins, „als ehrenwert anerkannt werden“. (am)

Quelle
Bnr [26.07.07]