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Wednesday, September 19, 2007

Neuruppin: Rechter Schläger soll härter bestraft werden

Der 19-jährige Rechtsextreme, der am 8. September auf dem Neuen Markt in Neuruppin einen 38-Jährigen beschimpft und geschlagen haben soll, wird doch nicht in einem beschleunigten Verfahren abgeurteilt. Das Neuruppiner Amtsgericht hat den Antrag der Staatsanwaltschaft jetzt abgelehnt. "Der Richter sieht einen höheren Erziehungsbedarf bei dem Beschuldigten", sagte gestern Oberstaatsanwältin Lolita Lodenkämper.

Grund: Der 19-Jährige ist bereits wegen Körperverletzung verurteilt und steht noch unter Bewährung. Bei einem beschleunigten Verfahren liegt das Höchststrafmaß bei einem Jahr Freiheitsentzug.

Der 19-jährige Kyritzer war in der Nacht des 8. Septembers mit vier Begleitern auf drei Männer losgegangen, weil diese Englisch sprachen. Die drei Männer, darunter ein Kanadier mit dunklem Teint, kamen gerade von einer privaten Feier im Seetorviertel. Sie wurden als "Kanaken" und "Nigger" beschimpft, der 38-jährige Neuruppiner wurde zudem geschlagen. Mindestens zwei der Angreifer trugen T-Shirts mit rechtsextremen Symbolen, darunter auch der Schläger.

Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass der 19-Jährige aus ausländerfeindlicher Gesinnung gehandelt hat. Er soll sich wegen Beleidigung und Körperverletzung vor dem Jugendschöffengericht verantworten. Oberstaatsanwältin Lodenkämper hofft auf einen zeitnahen Termin innerhalb von vier bis sechs Wochen. Weiter unklar ist, ob gegen den 19-jährigen Kyritzer nach dem Erwachsenen- oder dem Jugendstrafrecht verhandelt wird. "Das entscheidet der Richter", so Lodenkämper. Nach dem jeweiligen Strafrecht richtet sich auch das Strafmaß.

Quelle
Märkische Allgemien Zeitung [19.09.07]

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