Düren/Stolberg: Gewalttätiger NPD-Ratsherr
Trotz widersprüchlicher Zeugenaussagen sah es die Richterin am Montag nach zwei Prozesstagen als erwiesen an, dass der 56-Jährige bei einem Infostand der NPD in der Dürener Innenstadt im März 2007 einen Passanten an den Kopf geschlagen habe. Zuvor hatte der Geschädigte ein ihm überreichtes Flugblatt zerrissen, die Schnipsel um sich geworfen und das Infomaterial des NPD-Funktionärs „brauner Müll“ genannt. Kunkel wollte sein Gegenüber nicht geschlagen, sondern nur dessen Schnipsel abgewehrt haben. Die Richterin fand jedoch, beide hätten „impulsiv“ auf den jeweils anderen reagiert, was indes keinen „gezielten Schlag“ durch Kunkel rechtfertige. Der Stolberger ist Beisitzer im NPD-Landesvorstand NRW und hat in den letzten Jahren schon mehrfach vor Gericht gestanden. Weil er im alkoholisierten Zustand im September 2003 nach gegenseitigen Pöbeleien einen 13-Jährigen rabiat an Hals und Nacken gepackt hatte, wurde Kunkel wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 2100,-- Euro verurteilt. Wegen eines ähnlichen Vorfalls, der NPD-Mann sollte im November 2005 Jugendliche beleidigt haben, stellte das Amtsgericht Eschweiler im August 2006 wegen widersprüchlicher Zeugenaussagen das Verfahren mit der Auflage ein, Kunkel solle 400,-- Euro an den Kinderschutzbund spenden. Das neue Urteil ist noch nicht rechtkräftig. (mk)
Quelle
Bnr [03.12.07]
Siehe auch:
Geldstrafe wegen Körperverletzung
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