Rostock: Nach Unterschlagung im Naziladen Selbstmord und andere Neuigkeiten
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Brachialgewalt
Im Rostocker Stadtteil Gehlsdorf griffen Rechtsextremisten Polizisten an, die ein illegales Rechtsrock - Konzert beenden wollten.
Die Rechtsextremisten gingen dabei äußerst brutal gegen die Einsatzkräfte vor und attackierten sie mit Biertischgarnituren, Flaschen, Bierkästen und Feuerlöschern. Elf Beamte wurden verletzt. Sie erlitten Hautabschürfungen, Prellungen und Verätzungen. Letztere wurden durch den Einsatz der Feuerlöscher verursacht. Außerdem wurden drei rechtsextreme Konzertbesucher verletzt. Eigentlich sollte das Konzert mit zwei Bands aus Schleswig-Holstein im Rostocker Stadtteil Brinkmannsdorf stattfinden. Unter dem Vorwand, eine private Geburtstagsfeier abhalten zu wollen, hatten zwei junge Frauen zuvor Räumlichkeiten in einer Gaststätte angemietet. Vor Beginn des Konzertes wurde dessen Durchführung unterbunden. Wie eine Polizeisprecherin sagte, machten sich die Rechtsextremisten dann auf unterschiedlichen Wegen, teilweise durch Gartenkolonien auf in den Rostocker Stadtteil Gehlsdorf. In einer Halle, die ein bekannter NPD-Kader von der Stadt gemietet haben soll, so jedenfalls die Erkenntnisse der Ermittler, sollte das verhinderte Konzert dann stattfinden. Die Polizei sprach auch hier ein Veranstaltungsverbot aus. Als trotz des Verbots das Konzert begann, versuchten die Beamten die Halle zu betreten und wurden sofort massiv angegriffen. Die Beamten nahmen von den etwa 50 Konzertbesuchern 38 Teilnehmer im Alter von 19 bis 37 Jahren vorläufig fest. Die Festgenommenen, darunter sechs Frauen, stammen aus Rostock, Schwerin, Lübeck und Berlin. Gegen sie wird nun wegen Verdachts des schweren Landfriedensbruches ermittelt. Bei der abschließenden Untersuchung der städtischen Halle, fanden die Ermittler eine Wandtafel mit den Konterfeis diverser NS-Größen, darunter ein Bildnis Hitlers und diverse Broschüren und Propagandamaterialien. Diese offenkundigen NS-Devotionalien und der Inhalt der aufgefundenen Materialien sind ebenfalls Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Nach Polizeiangaben erschien auch der NPD-Landtagsabgeordnete Birger Lüssow bei den Veranstaltern. Nach einer kurzen Unterredung zog er jedoch wieder von dannen. Derweil hat ein rechtextremes Internetportal über das verhinderte Konzert berichtet. Ein User gibt dort folgenden Ratschlag; „Wenn Ihr Euch also für solche Polizeiüberfälle revanchieren wollt, so geht nicht vor Ort gegen die kleinen Polizisten mit Helm und Knüppel vor, sondern schluckt Eure Wut herunter und greift Euch ein paar Tage später den nächstbesten Kreistagsabgeordneten einer deutschfeindlichen Partei, oder haltet Euch an den örtlichen Polizeichef und den hinter ihm stehenden Leiter der Kreisverwaltung. Mit diesen Personen trefft Ihr im Zweifelsfall immer die Richtigen!“ (tn)
Quelle
Bnr [25.08.08]
Siehe auch:
Berliner bei Konzert in Rostock festgenommenPolizei löst Konzert Rechtsextremer auf - Festnahmen und Verletzte
Rostocker Polizei löst Nazi Konzert auf - Stadt vermietete Räume
Verletzte bei Auflösung von Neonazi-Konzert in Rostock („Brinkmanntreff“)
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