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Thursday, March 26, 2009

Lange geduldet

Niefern-Öschelbronn ist eine kleine Gemeinde im Nordwesten von Pforzheim. Dort wohnt ein 17 Jahre alter Schüler jüdischen Glaubens. Er besuchte bis vor Kurzem die elfte Klasse des Pforzheimer Kepler-Gymnasiums. Am zweiten Weihnachtsfeiertag bekam er gegen 0.50 Uhr unerwünschten Besuch von zehn Mitschülern, sieben lungerten vor dem Haus der jüdischen Familie herum, drei hielten sich im Hintergrund auf. Die Schüler zündeten einen Feuerwerkskörper und urinierten gegen die Hauswand. Einer der sieben fiel besonders unangenehm auf: Er skandierte antisemitische Hetzparolen gegen seinen Mitschüler.

Wenige Tage nach dem Vorfall bat dieser Schüler den Rektor seines Gymnasiums, die Schule wechseln zu dürfen. Die Polizei nahm Ermittlungen auf, nach und nach rekonstruierten der Schulleiter und die Beamten den antisemitischen Vorfall. Jetzt muss der Schüler mit einer Anklage rechnen. „Es sieht sehr danach aus, dass wir wegen Volksverhetzung Anklage erheben werden“, sagt der Pforzheimer Oberstaatsanwalt Christoph Reichert. Der öffentliche Friede sei gestört worden; außerdem habe der Schüler mit aggressiven antisemitischen Beschimpfungen die „Menschenwürde der jüdischen Bevölkerungsgruppe“ angegriffen. Der beschuldigte Schüler soll auch Kontakte zur neonazistischen Organisation „Heidnischer Volkssturm“ gehabt haben. ...lesen