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Thursday, April 02, 2009

Ungesühnter Tod: Hinterbliebene leiden

Der Täter schaut nicht weg. " Er hält den Blicken locker stand ", sagt Heide Dannenberg. Regelmäßig läuft der 55-jährigen Kindergärtnerin in Halberstadt der Mann über den Weg, der am 29. April 2000 ihren Lebensgefährten Helmut Sackers im Hausflur ihres Wohnhauses erstochen hat. Sackers, ein 60-jähriger Rentner, hatte dem Nachbarn mit einer Anzeige gedroht, nachdem dieser in seiner Wohnung lautstark das Horst-Wessel-Lied abgespielt hatte. In zwei Gerichtsverfahren wurde der Rechte freigesprochen. Dannenberg hadert nach der Tat mit deren fehlender Ahndung : " Mit den Urteilen ist Helmut ein zweites Mal gestorben. "

Dannenbergs Äußerungen zeigen, wie wichtig die juristische Aufarbeitung von rechtsextremen Straftaten nicht zuletzt für Hinterbliebene ist. Entsprechende politische Forderungen gibt es denn auch regelmäßig. So drängt Justizministerin Angela Kolb ( SPD ) den Bundestag, noch vor der Wahl am 27. September einen mit Brandenburg unternommenen Gesetzesvorstoß aufzugreifen und eine Strafverschärfung für rechtsextreme Schläger im Gesetzbuch zu verankern. So sollten häuf ger Gefängnis- statt Bewährungsstrafen verhängt werden. ...lesen


Siehe auch:

Ungesühnter Tod im Hausflur (Heide Dannenbergs Lebensgefährte wurde von einem Nazi getötet. Unter dessen Freispruch leidet sie noch heute) [20.03.09]
Die zwei Tode des Helmut S. (Vor neun Jahren starb ein Rentner, weil er sich gegen rechte Musik wehrte) [24.04.09]