Kiel: Neonazis vor der Tür
Kein Tor versperrt den Zugang, kein Zaun grenzt das Grundstück ab. Vor den Fenstern des Wohnprojekts "Dampfziegelei e.G." sind keine Rollläden. Hier in der Wik, am Stadtrad von Kiel, suchen die Bewohner ein offenes Miteinander. Bunt, sozial und kreativ geht es auf dem Grundstück zu. "Das wollen wir uns auch nicht nehmen lassen", sagt Bewohner Ulrich Selle. Trotz des Naziübergriffs von Samstagnacht.
Zunächst, berichtet Genossenschaftsmitglied Michael Stalder, seien drei Gäste des Wohnprojekts im nahen Familia-Supermarkt von Neonazis bedroht worden. "Als sie den Supermarkt verlassen wollten, erwarteten sie eine schwarz gekleidete, zehnköpfige Nazi-Gruppe, bewaffnet mit Baseballschlägern. Glücklicherweise konnten sie flüchten" erzählt er.
Das war um 19 Uhr. Am späteren Abend spitzte sich die Situation zu. "Bei uns fand eine Geburtstagsfeier statt", berichtet Nils Cordruwisch. Gäste erzählten, dass sie bei der Herfahrt von Neonazis fotografiert worden seien. Dann stellte sich heraus, dass sich eine Nazigruppe an der Zufahrt aufgebaut hatte. Gegen 23 Uhr versuchte die Gruppe ein Auto zu stoppen. "Für uns war nicht absehbar, wozu die Nazis noch fähig sind. Wir hatten Angst", sagt Cordruwisch. ...lesen
Siehe auch:
Steine markieren das Revier [04.06.09]Zum Thema:
Nazi-Gewalt in Kiel: ES REICHT!!! [02.06.09]
Werwölfe in Frontstadt (»Autonome Nationalisten«, die der »Aktionsgruppe Kiel« angehören, treten in der Stadt immer wieder öffentlich in Erscheinung und greifen dabei häufig zur Gewalt. Auch an anderen Orten in Schleswig-Holstein schließen sich Nazis zu »Aktionsgruppen« zusammen.) [25.06.09]
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