Bargischow: Kapitulation (1): Jugendklub an Neonazis übergeben
Der Bürgermeister von Bargischow, der parteilose Karl-Heinz Thurow, hatte sich bisher offiziell dafür eingesetzt, dem rechtsextremen Treiben in seinem Dorf ein Ende zu setzen, berichtete heute die Ostsee-Zeitung. In Bargischow dominieren die Rechtsextremen schon seit Jahren; bei der Bundestagswahl 2005 bekam die NPD dort 17,2 Prozent, ein Jahr später bei der Landtagswahl im September 2006 wurde die NPD in dem 400-Seelen-Ort mit 31,6 Prozent stärkste Partei.
Im örtlichen Jugendklub proben seit Jahren Neonazi-Bands, denn die Schlüsselgewalt über den Klub hat der "Heimatbund Pommern", laut Verfassungsschutz des Landes Mecklenburg-Vorpommern eine Vorfeldorganisation der Neonazikameradschaften. Der stellvertretende NPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Tino Müller, gehört dem "Heimatbund" an, ein weiterer führender Kopf der Gruppe, Michael Gielnick, verfehlte auf Platz sieben der NPD-Landesliste nur knapp den Einzug in den Landtag.
Für Bürgermeister Thurow hatte sich bisher die Situation harmlos dargestellt: Die "rechten Jungs" hätten bisher keinen Ärger gemacht, und die NPD sei nicht verboten, sondern "eine Partei wie jede andere". ...lesen
Bereits erschienen:
Neonazis sollen Jugendclub nicht nutzen dürfen [13.11.07]
Ringguth zu den Vorwürfe gegen die Gemeinde Bargischow
Bürgermeister übergibt Jugendclub an Neonazis
<< Home