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Tuesday, February 17, 2009

Verbot, Nazi-Zeitungen abzudrucken, ist unsinnig

Bayerns Finanzministerium will die "Zeitungszeugen", eine Sammlung faksimilierter NS-Zeitungen, verbieten. Die Gründe dafür sind rein formal und gänzlich unsinnig. Es wird Zeit, dass sich endlich ein sachlicher wissenschaftlicher Umgang mit Material aus der NS-Zeit durchsetzt. Verbote nützen vor allem den Neonazis.

Der Konflikt war absehbar: Schon bevor vergangene Woche die erste Nummer der Sammler-Edition „Zeitungszeugen“ mit Faksimiles von Originalzeitungen aus der NS-Zeit in Deutschland auf den Markt kam, hatten Skeptiker vor der Reaktion des bayerischen Finanzministeriums gewarnt. Denn die Beamten in München fühlen sich seit Jahrzehnten dafür zuständig, dass die Propaganda aus dem Nazi-Verlag Franz Eher Nachfolger nicht weiter verbreitet wird. Das setzen sie unter anderem für Hitlers Bekenntnisbuch „Mein Kampf“ durch – und eben auch für Nazi-Zeitungen wie Joseph Goebbels' Hetzblatt „Der Angriff“ oder das offiziell „Kampfblatt der nationalsozialistischen Bewegung Großdeutschlands“ genannte NSDAP-Zentralorgan „Völkischer Beobachter“. ...lesen

Siehe auch:

Bayern stellt Strafantrag wegen Nachdruck von Nazi-Zeitungen [22.01.09]
Zentralrat mit Bayern gegen «Zeitungszeugen»
Nachdruck von Nazi-Blättern beschlagnahmt [23.01.09]
Umstrittene Nachdrucke [24.01.09]
Historiker: Aufregung um "Zeitungszeugen" ist "künstlich" [26.01.09]
Zeitungszeugen unerwünscht [27.01.09]
Wenn am Kiosk der Reichstag wieder brennt (Auch in Sachsen werden umstrittene Nachdrucke von NS-Zeitungen nun beschlagnahmt) [28.01.09]
Vorschnelles Verbot (Im ¸¸Zeitungszeugen"-Streit droht Bayern eine Niederlage) [12.03.09]
Ende eines überholten Verbots (Münchner Landgericht) [26.03.09]
Bayern muss «Zeitungszeugen» zurückgeben [22.04.09]