Vor 10 Jahren: Brandstiftung vor NPD-Bundesparteitag in Mulda
Die taz berichtete heute vor zehn Jahren, am 22. Januar 1999:
Pressefotografen, Reporter, Kamerateams - soviel Andrang gab’s noch nie: Die kleine sächsische Gemeinde Mulda erlebte gestern zum ersten Mal in ihrer 650jährigen Geschichte eine Pressekonferenz. Am Morgen war die der Kommune gehörende Muldentalhalle in Flammen aufgegangen. Der Brand war aber nicht irgendein Feuer: Die rechtsextreme NPD will am Wochenende ihren Bundesparteitag in der Halle austragen. Das Feuer zerstörte die Fußbodenheizung und elektrische Leitungen. “Das war definitiv Brandstiftung”, so Steffen Meißner, Sprecher der Polizeidirektion Freiberg.
Die Täter hatten eine Scheibe eingeschlagen, Benzin oder Diesel in der Halle verschütet und angezündet. Offenbar wegen der verlockend hohen Miete hatte Muldas Bürgermeister Gottfried Hegewald die Muldentalhalle den rechten Parteigängern angeboten. Das allerdings handelte ihm enormen öffentlichen Druck und jede Menge Ärger mit den Gemeinderäten ein. Kurz vor Weihnachten kündigte Hegewald der NPD deshalb die Zusage wieder. Vorgestern entschied das Chemnitzer Verwaltungsgericht aber, daß diese Kündigung nicht zulässig sei. Damit war der Weg für den NPD-Parteitag frei. ...lesen
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