Die Nazis und der 1. Mai: Homogenität statt Egalität
Am 01. Mai 2009 wollen erneut Rechtsextremisten in mehreren Städten aufmarschieren. Dass die Nazis den Tag der Arbeit für sich beanspruchen, ist nicht neu.
Großereignisse, bei denen die „Volksgemeinschaft“ zu demonstrativen Zwecken inszeniert wurde, planten die Nationalsozialisten stets sehr genau. Das galt für die Reichsparteitage, aber auch für Erntedankfeste und andere Massenaufmärsche, ganz besonders aber für den 1. Mai, der 1933 erstmals nach der Choreographie des Propagandaministers Joseph Goebbels ablief.
Adolf Hitler, der den Deutschen jahrelang eingehämmert hatte, ihre politische und soziale Not sei ein Resultat ihrer Zerrissenheit, sah hier eine ideale Gelegenheit, in der Rolle desjenigen aufzutreten, der als Kanzler einer „nationalen Regierung“ das Land zu einen versprach.
“Volkszerstörende Klassenkampfhetze”
Lange Zeit, so hieß es im Festtagsprogramm des Propagandaministeriums, habe der Marxismus den 1. Mai für „volkszerstörende Klassenkampfhetze“ missbraucht. Jetzt gehe es darum, „die Millionenarmee deer Soldaten der Arbeit so zu ehren, wie sie und ihr schweres Werk es verdienen“. Die Arbeiter waren nicht länger Subjekte sozialpolitischer Forderungen, sie wurden vielmehr von der Nation als Soldaten der Arbeit in die Pflicht genommen.
Ganz Berlin war am 1. Mai mit Fahnen, Girlanden und Transparenten geschmückt. „Wir wollen gemeinsam arbeiten und aufbauen“, hieß es auf einem Transparent, das die Friedrichstraße überspannte. Schon früh am Morgen marschierten Formationen von Jugendlichen aus allen Bezirken zum Lustgarten im Stadtzentrum. Dort begann um 9 Uhr die „gewaltigste Jugendkundgebung, die Berlin je gesehen hat“, wie es in einer zeitgenössischen Darstellung hieß. 1200 Sänger des Berliner Sängerbundes wurden aufgeboten, um „Deutschland, du mein Vaterland“ zu singen. Goebbels sprach zu den Hunderttausenden. Danach erklang das Horst-Wessel-Lied. „Kameraden, die Rotfront und Reaktion erschossen, marschiern im Geist in unsern Reihen mit“ sangen die Jungen und Mädchen, die zum Appell angetreten waren. ...lesen
Siehe auch:
Die Nazis und der 1. Mai: Von Niedriglöhnen und dem Ende der Gewerkschaften [23.03.09]
Großereignisse, bei denen die „Volksgemeinschaft“ zu demonstrativen Zwecken inszeniert wurde, planten die Nationalsozialisten stets sehr genau. Das galt für die Reichsparteitage, aber auch für Erntedankfeste und andere Massenaufmärsche, ganz besonders aber für den 1. Mai, der 1933 erstmals nach der Choreographie des Propagandaministers Joseph Goebbels ablief.
Adolf Hitler, der den Deutschen jahrelang eingehämmert hatte, ihre politische und soziale Not sei ein Resultat ihrer Zerrissenheit, sah hier eine ideale Gelegenheit, in der Rolle desjenigen aufzutreten, der als Kanzler einer „nationalen Regierung“ das Land zu einen versprach.
“Volkszerstörende Klassenkampfhetze”
Lange Zeit, so hieß es im Festtagsprogramm des Propagandaministeriums, habe der Marxismus den 1. Mai für „volkszerstörende Klassenkampfhetze“ missbraucht. Jetzt gehe es darum, „die Millionenarmee deer Soldaten der Arbeit so zu ehren, wie sie und ihr schweres Werk es verdienen“. Die Arbeiter waren nicht länger Subjekte sozialpolitischer Forderungen, sie wurden vielmehr von der Nation als Soldaten der Arbeit in die Pflicht genommen.
Ganz Berlin war am 1. Mai mit Fahnen, Girlanden und Transparenten geschmückt. „Wir wollen gemeinsam arbeiten und aufbauen“, hieß es auf einem Transparent, das die Friedrichstraße überspannte. Schon früh am Morgen marschierten Formationen von Jugendlichen aus allen Bezirken zum Lustgarten im Stadtzentrum. Dort begann um 9 Uhr die „gewaltigste Jugendkundgebung, die Berlin je gesehen hat“, wie es in einer zeitgenössischen Darstellung hieß. 1200 Sänger des Berliner Sängerbundes wurden aufgeboten, um „Deutschland, du mein Vaterland“ zu singen. Goebbels sprach zu den Hunderttausenden. Danach erklang das Horst-Wessel-Lied. „Kameraden, die Rotfront und Reaktion erschossen, marschiern im Geist in unsern Reihen mit“ sangen die Jungen und Mädchen, die zum Appell angetreten waren. ...lesen
Siehe auch:
Die Nazis und der 1. Mai: Von Niedriglöhnen und dem Ende der Gewerkschaften [23.03.09]
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