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Tuesday, February 11, 2014

Hakenkreuz und Kutte

Das Netzwerk zwischen Neonazis, Hools und kriminellen Rockern ist in Bremen eng verwoben. Gemeinsam feiern sie die Hochzeit eines „Endstufe“-Mitglieds oder freuen sich über gelungene Charity in einer Bremer Jugendeinrichtung.

Die Braut trug weiß, der Bräutigam Tattoos und Glatze. Vor dem Standesamt in der Bremer Hollerallee wienerte ein Chauffeur noch eilig den Lack seiner protzigen Stretchlimousine. Am Säulenportal des Gebäudes vertraten sich  bullige Musiker von „Endstufe“ die Füße im Schnee. Der frischvermählte Jens Brandt, genannt „Brandy“, ist Mitglied der dienstältesten deutschen Rechtsrock-Band. 1981  gegründet, genießt die Gruppe inzwischen mit ihren rund 20 veröffentlichten, teils indizierten Tonträgern „Kultstatus“ vor allem bei  rechten Old School-Anhängern.

Einige Jahre war es ruhig um die Band, Gerüchte von Drogenproblemen einzelner Mitglieder machten die Runde. Seit einiger Zeit geben sie wieder zahlreiche ihrer konspirativen Konzerte. Im August 2011 feierte „Endstufe“ mit rund 200 Neonazi-Fans das 30-jährige Bestehen in einem abgelegenen Proberaum in Groß Mackenstedt im Landkreis Diepholz. (bnr.de berichtete) Aus dem Altkreis Syke stammt Schlagzeuger Carsten Löhmann, der bei „Endstufe“ sowie bei der 2009 gegründeten Band „Bunker 16“ trommelt und ein Baugeschäft in der Nähe von Syke führt. Sein jüngerer „Bunker“-Kollege Tom Müller wohnt nur ein paar Dörfer weiter.
Der Landkreis Diepholz gilt als unauffällig, Proteste gegen braune Aktivitäten sind rar. Nach den Veröffentlichungen von bnr.de zum Geheim-Gig von „Endstufe“ 2011 wurde beiden Neonazi-Bands der Übungsraum gekündigt, inzwischen sollen sie in dem ehemaligen NS-Reichsmusterdorf Dötlingen nahe Oldenburg neue gut geschützte Räumlichkeiten gefunden haben.

  Kontakte zum „Blood&Honour“-Netz

Ende der 90er Jahre verfügten Jens Brandt als Betreiber des Labels „Hanse Records“ und dessen Band über beste Kontakte zum militanten „Blood&Honour“-Netzwerk.
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  „Endstufe“-Logo mit brauner Torte

Im Clubhaus des „MC Wild Vikings“ in Bremen-Findorff, zu dem R. sich lange bekannte, feierte Jens Brandt mit seiner Ehefrau inmitten einer einschlägigen Schar von Gästen am vergangenen Freitag seine Hochzeit. Eine braune Torte zierte das „Endstufe“-Logo. Pünktlich um sieben Uhr fuhr ein Taxi nach dem anderen vor dem weißen Gebäude mit den teils vergitterten Fenstern vor. Das Gelände liegt zwischen Wohnhäusern, dahinter breitet sich ein Schrebergarten-Gelände aus.

Niemand scheint sich im gutbürgerlichen Stadtteil Findorff an dem Clubhaus zu stören. Dabei ist die Parole „BTBW MC Bremen“ über der Eingangstür eindeutig: „Born to be Wild MC Bremen“. Diese Lederwesten-Truppe bekennt sich offen zu den „One-Percentern“ und damit zur gewaltbereiten, kriminellen Outlaws-Szene. ...lesen