antifa , antifaschistische aktion , antifaschistische aktionen

Tuesday, December 23, 2008

Enormer Anstieg der Obdachlosigkeit erwartet

Dank Hartz IV: Bis zu 235000 Menschen bundesweit vom Wohnungsverlust bedroht
Selbst über die Feiertage müssen rund 18000 Menschen in Deutschland auf der Straße, in Parks oder in Ruinen übernachten. Die Zahl der Obdachlosen werde sich aufgrund der schärferen Hartz-Regeln und steigender Mietpreise in nächster Zeit weiter erhöhen, warnen Experten.

»Da baut sich gerade eine Welle auf«,sagt Rolf Keichel, Vorstandsmitglied des Fachverbands Evangelische Obdachlosenhilfe. »Wir können uns gar nicht vorstellen, was es heißt, bei Minustemperaturen draußen zu leben.«Eine Nacht in klirrender Kälte bedeutet immer Lebensgefahr. Erst vor wenigen Tagen erfror ein Obdachloser in Wismar, im November ein Mann in Soest, im September ein Dresdner in seinem Nachtlager im Park.

»Winter für Winter trifft es mindestens 10 bis 15 Menschen. Und das sind nur die Fälle, die es bis in die Zeitungen schaffen«, sagt Werena Rosenke, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) in Bielefeld. 60000 bis 120000 Haushalte mit bis zu 235000 Menschen seien vom Verlust der Wohnung bedroht.

Die eingemummten Gestalten in den Innenstädten sind vielerorts allgegenwärtig, doch eine viel größere Gruppe wird leicht übersehen: diejenigen, die zwar ein Dach über dem Kopf, aber keine eigene Bleibe haben und nächteweise bei Bekannten schlafen, in Frauenhäusern Schutz suchen oder in Aussiedlerheimen leben. Die AG Wohnungslosenhilfe schätzt ihre Zahl auf 236000 Menschen – so viele, wie Krefeld oder Halle Einwohner haben.

Quelle
Junge Welt [22.12.08]