Rechtsextreme Straftaten: Der Unterschied zwischen vorläufig und endgültig II
Zurzeit wird folgende Meldung in den Medien fast wortgleich verbreitet, so etwa beim RBB:
Die Zahl rechtsextremistischer Gewalttaten in Brandenburg ist 2008 deutlich gesunken. Im vergangenen Jahr wurden nach einer vorläufigen Statistik 66 Straftaten registriert. 2007 waren es noch 93 gewesen. Der Direktor des Landeskriminalamts, Dieter Büddefeld, sagte am Freitag dem rbb-Hörfunk, das Klima für Rechtsextremisen sei rauher geworden. Anders als vor zehn Jahr schauten die Bürger heute nicht mehr weg, wenn Ausländer beleidigt würden. Die Polizei sammle Erkenntnisse über Wiederholungstäter, sagte Büddefeld weiter. Es gebe eine enge Zusammenarbeit mit der Justiz, um Straftäter aus dem Verkehr zu ziehen.
Nun wäre es sehr erfreulich, wenn die Zahl der Neonazi-Angriffe sinken würde, allein geben diese Zahlen noch keinen Aufschluss darüber. So erhöhen sich die Zahlen durch Nachmeldungen erfahrungsgemäß noch um bis zu 50 Prozent - und dann läge man wieder bei dem Wert von 2007. Nach vorläufigen Angaben wurden in Brandenburg 2007 nämlich 61 rechtsextreme Straftaten gemeldet. Es liegt also eine Steigerung vor. Weiterhin wird hier nicht der Mord an einem Obdachlosen erwähnt, der von zwei Rechtsextremisten totgetreten worden sein soll. Es erscheint fragwürdig von einer positiven Entwicklung zu sprechen, wenn die endgültigen Zahlen noch gar nicht vorliegen und es im Jahr 2008 ein Tötungsdelikt gegeben hat. ...lesen
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