Dammbruch - Regionales Nachrichtenportal im Dienste der NPD.
Der Tod eines fünfjährigen Mädchens aus Schwerin erschüttert nicht nur Mecklenburg-Vorpommern. Zwei Tage nach dem tragischen Tod des Kindes, hat nun auch die Schweriner NPD-Landtagsfraktion das Thema für sich entdeckt. Auf ihren Internetseiten behaupten die Rechtsextremisten unter dem Konterfei des ehemaligen Schmuckhändlers und Fraktionsvorsitzenden Udo Pastörs, dass das Mädchen noch leben könnte, wenn die demokratischen Parteien einem NPD-Gesetzentwurf vom April 2007 gefolgt wären.
Für den innenpolitischen Sprecher der SPD Landtagsfraktion Norbert Nieszery blanke Polemik. Der Gesetzentwurf der NPD-Fraktion wurde erst in der September-Sitzung des Landtages in Zweiter Lesung behandelt. Unabhängig von der Ablehnung dieses Antrages, hätte der Gesetzentwurf frühestens zum 1. Januar 2008 in Kraft treten können. Den Tod des Mädchens hätte auch die NPD mit ihrem Gesetzesantrag nicht verhindern können.
MV-Regio.de ein regionales Nachrichtenportal aus Mecklenburg Vorpommern, eigentlich mit journalistischem Anspruch gestartet, scheint sich zur Pressestelle der NPD-Landtagsfraktion entwickelt zu haben. Unter „Aktuelle Nachrichten für Mecklenburg-Vorpommern“ veröffentlichte die Schweriner Redaktion des Internetdienstes den Text der NPD im vollen Wortlaut und mit dem Logo der NPD-Fraktion. Lediglich an einer Stelle wurde das Wort „arrogant“ gegen „rigoros“ ersetzt. Für die Nutzer des Nachrichtenportals werden dann noch zwei Verlinkungen zu dem NPD-Gesetzesantrag bereitgehalten. Für Nieszery ist die Veröffentlichung ein Skandal. Mit dieser einseitigen und sachlich falschen Darstellung, würden die Rechtextremisten nur hofiert und weiter hoffähig gemacht.
Ein Platz in den Annalen der deutschen Medienlandschaft dürfte dem Internetnachrichtendienst sicher sein − als leuchtendes Beispiel für schlechten unkritischen Journalismus.
Quelle
Bnr [29.11.07]
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