Debatte: Die Ossifizierung des Westens
“Nie werden wir wissen, wie das Deutschland der Westdeutschen ohne das große, kalte Jahr 1989 geworden wäre. Wir wissen aber, wie es ist. Es ist, von damals aus betrachtet, ein Land, in dem es die seltsamsten Dinge gibt”, kotzt sich Maxim Biller in der FAZ aus. Was sei “in Ur-Deutschland genauso ansteckend wie Opportunismus?”, fragt der Schriftsteller und antwortet: “Übersteigerter, komplexbeladener, unrepublikanischer Nationalismus, genau.”
Das Vierte Reich sei “es natürlich nicht geworden”. Aber es sei ein Land, “in dem ein SPD-Vorsitzender amerikanische Banker mit Heuschrecken gleichsetzt, wie einst die NS-Propaganda Juden mit Ratten, ohne dass er geteert und gefedert wird. Intellektuelle, Halb-Intellektuelle und Wir-sind-ein-Volk-Normalos erklären Gaza zum neuen Auschwitz, und kein Staatsanwalt jagt sie wegen Volksverhetzung. Der ehemalige Sozialdemokrat Grass macht aus seiner ewig verschwiegenen Waffen-SS-Mitgliedschaft eine merkelhafte Ich-musste-mitmachen-Opfernummer, der ewige Antisemit Thomas Mann ist der neue Goethe, vergessen sind die tollen, klugen, idealistischen Geschwister Scholl.”
Die neuen deutschen Helden seien die “Aristokraten-Nazis vom 20. Juli, denen Hitler nicht rechts genug war. ...lesen
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