antifa , antifaschistische aktion , antifaschistische aktionen

Sunday, April 05, 2009

Go east!

Die NPD bemüht sich um die »Russlanddeutschen«. Diese sollen der Partei auch dabei helfen, die »Achse Berlin-Moskau« aufzubauen.

Am 18. April soll vor dem nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf demonstriert werden – »gegen die Fälschung der Geschichte der Russland­deutschen und die Medienhetze«. Transparente und Schilder mit diesem Motto, aber auch dem Slogan »Unsere Väter waren keine Täter!« waren bereits im August 2008 vor dem Landtag zu sehen. Auch damals hatte die Schutzgemeinschaft ›Deutsche Heimat‹ der Deutschen aus Russland e.V. zu der Protestkundgebung aufgerufen. Etwa 80 Personen – unter ihnen so genannte Russland­deutsche sowie Mitglieder der NPD und der »freien Kameradschaften« – folgten dem Aufruf.

Sie störten sich an einem Kapitel über Migration in einer Publikation des Schöningh-Schulbuch­verlags für den Geschichtsunterricht in der achten Jahrgangsstufe. In dem Abschnitt wird die Beteiligung von Russlanddeutschen am Massenmord an den Juden in den von der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg besetzten Gebieten dargestellt. Für die Schutzgemeinschaft und ihre Unterstützer ist das eine »Verunglimpfung unserer Vorväter« und eine »verlogene Darstellung der Geschichte«. Den Rednern vor dem Landtag zufolge wurden »die russlanddeutschen Volksgenossen […] selbst Opfer einer brutalen und menschenverachtenden Vertreibungspolitik«. Und selbstverständlich sei »das deutsche Volk […] kein Tätervolk«.

Die Kundgebung diente noch einem weiteren Zweck: Viktor Kaspar, ein Vertreter der Russlanddeutschen Konservativen, nutzte seinen Redebeitrag für einen Appell: »Alle Russlanddeutschen wählen NPD!« Der anwesende NPD-Landesvorsitzende von Nordrhein-Westfalen, Claus Cremer, sicherte in seiner Rede wiederum den Russ­land­deutschen die Unterstützung seiner Partei zu und lud diese ein, sich in dieser für »ein besseres Deutschland« einzusetzen. ...lesen